Tabletten geben ohne Kampf: 5 sanfte Methoden für Deine Katze. Von Verstecken bis Direktgabe – einfühlsam erklärt.
Es ist 19 Uhr – Zeit für Minkas 🐱 Schilddrüsentablette. Kaum öffnest Du die Schublade, verschwindet die Katze unter dem Sofa. Nach zehn Minuten sitzt sie endlich auf Deinem Schoß, doch beim ersten Versuch, ihr das Maul zu öffnen, setzt sie ihre Krallen ein. Die Tablette fliegt durchs Wohnzimmer. Du bist frustriert, Minka gestresst. Die tägliche Medikamentengabe wird zum Kampf, der das Vertrauen belastet. Kommt Dir das bekannt vor?
Es geht aber auch anders. Mit der richtigen Technik und etwas Geduld wird die Gabe der Tabletten zur ruhigen Routine – für Euch beide. In diesem Artikel stellen wir Dir fünf bewährte Methoden vor: vom sanften Verstecken bis zur professionellen Direktgabe. Du erfährst, warum Katzen so sensibel reagieren, welche Tricks wirklich funktionieren und was Du tun kannst, wenn Deine Katze besonders wählerisch oder wehrhaft ist.
Warum ist es so schwer, Katzen Tabletten zu geben?
Katzen besitzen einen extrem feinen Geschmackssinn und ein stark ausgeprägtes Bedürfnis nach Kontrolle. Tabletten schmecken meistens bitter und wirken auf Katzen wie eine potenzielle Bedrohung – das löst instinktiv Abwehr aus.
Hinzu kommt ihr außergewöhnlicher Geruchssinn: Katzen verfügen über zig Millionen hochspezialisierter Geruchsrezeptoren und erschnuppern Medikamente daher selbst dann, wenn sie gut versteckt sind. Gleichzeitig mögen sie es nicht, festgehalten zu werden – das nimmt ihnen die Kontrolle und macht ihnen Angst. Besonders scheue oder unsichere Tiere reagieren mit Flucht oder Aggression, weil sie die Situation nicht einschätzen können. Die Kombination aus unangenehmem Geschmack, ungewohnter Berührung im Maulbereich und dem Gefühl von Zwang macht die Tablettengabe für beide Seiten zu einer echten Herausforderung.
ℹ: Wo sitzen die Geruchsrezeptoren der Katze?
• Nase (Riechschleimhaut):
Tief im oberen, hinteren Teil der Nasenhöhle – verteilt über die stark gefalteten Nasenmuscheln.
Hier sitzen die meisten Geruchsrezeptoren.
• Jacobson-Organ (VNO):
Im Gaumen hinter den oberen Schneidezähnen. Zuständig für Pheromone und soziale Duftstoffe.
Ergebnis:
Katzen nutzen zwei Geruchssysteme und erkennen dadurch selbst feinste Gerüche blitzschnell.

Wieso weigert sich meine Katze, die Tablette zu nehmen?
Die Verweigerung hat tiefe biologische Wurzeln. Deine Katze ist eine obligate Fleischfresserin mit einem hochspezialisierten Geschmackssinn. Bitterstoffe signalisieren ihr instinktiv „Achtung – Gift!“. Anders als Hunde prüft sie jede Nahrung sorgfältig. Schon kleinste Geruchsspuren reichen aus, damit sie ihr Lieblingsleckerli verschmäht.
Hat sie zudem schlechte Erfahrungen gemacht, speichert sie diese dauerhaft ab. Beim nächsten Mal reagiert sie dann noch wachsamer und ängstlicher.
Katzentypische Verhaltensweisen beim Medikamente geben
Die Reaktionen können von stiller Vermeidung bis zu entschlossener Abwehr reichen. Viele Katzen ziehen sich zurück, sobald sie merken, dass etwas Unangenehmes ansteht. Andere speicheln oder würgen, sobald sie die Tablette sehen oder wenn sie die Arznei ihre Zunge berührt. Ängstliche oder wehrhafte Tiere setzen Krallen ein oder beißen, wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlen.
Manche entwickeln sogar clevere Strategien: Sie tun so, als hätten sie geschluckt, verstecken die Tablette im Maul und spucken sie aus, sobald du wegschaust. Das ist kein Trotz, sondern purer Selbstschutz.
Damit verständlicher wird, warum manche Katzen beim Thema Medikamente so sensibel reagieren, hilft ein kurzer Vergleich mit dem Hund. Denn Speichelfluss bedeutet bei beiden etwas völlig anderes.


Tipp 1: Tablette verstecken
Die sanfteste Methode ist, die Tablette in besonders aromatischem Futter oder Leckerlis zu verstecken. Thunfisch, Leberwurst oder spezielle Tablettentaschen eignen sich hierfür am besten, weil sie Geruch und Geschmack zuverlässig überdecken.
Das funktioniert vor allem bei weniger misstrauischen Katzen oder geschmacksneutralen Tabletten. Allerdings will das Versteckspiel sorgfältig vorbereitet sein, am besten ohne Zuschauer, die den „Braten“ riechen könnten: Umhülle die Tablette vollständig mit stark duftendem Futter, gerne auch mit mehreren Schichten. Bewährt haben sich Thunfisch in Öl, Malzpaste oder weicher Käse. Butter wird häufig empfohlen, kann aber fettreich sein und empfindliche Mägen.
Das Wichtigste: Deine Katze soll das Leckerli freiwillig und ohne Druck nehmen. So bleibt das Vertrauen erhalten – und die Medikamentengabe wird nicht zum Machtkampf.

💡 Tablette in leckerer Malzpaste kann der Gamechanger sein!
Tipp 2: Tablette zerkleinert geben
Zerkleinerte Tabletten lassen sich leichter ins Futter mischen oder mit Paste verabreichen. Wichtig: Nicht jedes Medikament darf gemörsert werden. Frag deshalb vorher unbedingt Deinen Tierarzt.
Das Zerkleinern eignet sich besonders für wachsame Katzen, die ganze Tabletten sofort aussortieren. Zerdrücke die Tablette vorsichtig zwischen zwei Löffeln oder in einem Mörser zu feinem Pulver. Dieses kannst Du entweder unter stark riechendes Nassfutter mischen, mit Malzpaste vermengen oder in wenig Wasser auflösen. Aber Achtung! Retardtabletten, magensaftresistente Überzüge oder Kapseln dürfen niemals zerkleinert werden, da sonst die Wirkung zerstört wird und Deine Katze schmerzhafte Schleimhautreizungen erleiden kann. Bei Unsicherheit gibt Dein Tierarzt gerne Auskunft darüber, ob das Medikament teilbar ist. Wenn Deine Katze beim Fressen entspannt bleibt, erspart ihr die zerkleinerte Gabe viel Stress.

💡 Wichtig ist, ganz fein zu mörsern und nur kleine Portionen anzubieten!
⚠️ Warnhinweis: Diese Tabletten nie zerkleinern
❌ Retardtabletten
❌ Magensaftresistente Überzüge
❌ Kapseln mit Mikropartikeln
Mögliche Folgen:
• Wirkungsverlust
• Überdosierung
• Schleimhautreizungen
• Magenprobleme
→ Immer Tierarzt oder Apotheker fragen!
Tablette mörsern und mit Paste vermischen
Malzpaste oder Leberwurstpaste sind wahre Wunderhelfer, um zerkleinerte Tabletten zu verabreichen! Der intensive Geschmack überdeckt die Bitterstoffe, während die klebrige Konsistenz verhindert, dass Deine Katze das Pulver herausselektiert. So funktioniert’s: Tablette fein mörsern, mit einem haselnussgroßen Klecks Paste gründlich vermengen und Deiner Katze sanft auf die Pfote oder direkt ins Mäulchen streichen. Die meisten Katzen lecken die Paste reflexartig und genussvoll ab. Diese Methode ist perfekt für genießerische Katzen und erspart Euch beiden den Stress des Festhaltens. Aber achte darauf, dass die Paste zuckerfrei ist, und füttere sie nur in Maßen.

Tablette mörsern und ins Futter mischen
Das Untermischen ins Nassfutter funktioniert am besten mit kleinen, verlockenden Portionen. Zermörsere die Tablette zu feinem Pulver und mische es unter ein bis zwei Esslöffel stark duftendes Futter, zum Beispiel Thunfisch, Lachs oder Hühnchenleber. Je intensiver der Geruch, desto besser wird der Geschmack des Medikaments überdeckt. Biete diese kleine Portion zuerst an, wenn Deine Katze richtig hungrig ist, und gib ihr erst danach die normale Futtermenge. Vorsicht bei sensiblen Nasen! Manche Katzen erschnüffeln das Medikament trotzdem und verweigern dann sogar ihr Lieblingsfutter. Probiere in diesem Fall lieber eine andere Methode aus, um Futterangst zu vermeiden und das gemeinsame Ritual zu schützen.

Tablette in Wasser auflösen und mit Spritze verabreichen
Wenn Katzen weder Paste noch präpariertes Futter akzeptieren, ist die Spritzenmethode eine behutsame Alternative. Zerkleinere die Tablette und löse das Pulver in 2–3 ml lauwarmem Wasser auf. Ziehe die Flüssigkeit anschließend in eine nadelfreie Einmalspritze. Setze Deine Katze ruhig und ohne Hektik hin, sprich sanft mit ihr, führe die Spritze behutsam seitlich in den Mundwinkel und gib die Flüssigkeit langsam in kleinen Schlucken ab. Achte darauf, dass Du nicht zu schnell bist, da sich die Katze sonst verschluckt und Angst bekommt. Diese Methode erfordert Geduld und eine ruhige Hand. Mit etwas Übung wird sie jedoch zur sanften Routine.
Wichtig: Prüfe vorher, ob das Medikament wasserlöslich ist und zerkleinert werden darf.
Tipp 3: Direkt verabreichen
Bei der direkten Methode wird die Tablette behutsam von Hand ins Maul gelegt. Sie erfordert Ruhe und ein gutes Gespür für Deine Katze. Am besten funktioniert sie zu zweit: Einer hält die Katze, der andere verabreicht die Tablette.
Diese bewährte Technik ist manchmal die einzige Lösung für besonders wachsame oder wählerische Katzen. Sie basiert auf drei Schritten: Zunächst wird die Katze sicher, aber niemals mit Druck, festgehalten. Dann wird das Mäulchen behutsam geöffnet und die Tablette vorsichtig weit hinten auf der Zunge platziert, um den natürlichen Schluckreflex auszulösen. Entscheidend ist eine ruhige, liebevolle Atmosphäre, denn jede Anspannung überträgt sich sofort auf die Katze und erschwert die Prozedur. Nach der Verabreichung der Tablette das Maul kurz geschlossen halten und sanft über die Kehle streichen. Diese Methode verlangt Übung und Fingerspitzengefühl, ist bei respektvoller Ausführung aber stressfrei und sicher für Euch beide.

⚠️ Sicherheitshinweise
Abbrechen, wenn:
❌ Deine Katze panisch wird
❌ Du dich unsicher fühlst
❌ Bissgefahr besteht
Wichtig:
• niemals am Nacken packen
• nicht das Maul aufreißen
• bei Gegenwehr kurz pausieren
🏥 Lass Dir die Technik beim Tierarzt zeigen – das gibt Sicherheit.
Schritt 1: Gut festhalten
Der Schlüssel für eine angstfreie Tablettengabe ist die richtige, behutsame Fixierung. Ideal ist die Arbeit zu zweit: Eine Person umfasst die Katze sanft, aber sicher – eine Hand um die Brust, die andere stützt die Hinterbeine behutsam, sodass die Katze nicht wegspringen oder Dich aus Angst kratzen kann. Wenn Du allein bist, wickle Deine Katze vorsichtig in ein großes, weiches Handtuch („Burrito“-Technik), sodass nur ihr Köpfchen frei bleibt. Setze Dich auf den Boden oder eine rutschfeste Unterlage.
Wichtig: Packe Deine Katze niemals am Nacken und schnüre ihr nicht den Hals zu! Deine Samtpfote soll sich geborgen und nicht eingesperrt fühlen. Sprich deshalb beruhigend mit ihr. Deine ruhige Stimme schenkt ihr Sicherheit.
💡 Die Burrito-Technik ist oft sehr hilfreich, um die Tablettengabe entspannter zu gestalten.

Schritt 2: Mäulchen vorsichtig öffnen
Lege Daumen und Zeigefinger einer Hand behutsam hinter die langen Eckzähne (Fangzähne) des Oberkiefers Deiner Katze und kippe ihren Kopf sanft um etwa 45 Grad nach hinten. Das Mäulchen öffnet sich dann ganz von selbst. Mit der anderen Hand drückst Du vorsichtig auf den Unterkiefer oder ziehst die Unterlippe behutsam nach unten, um das Maul weiter zu öffnen. Vermeide dabei jede Hektik und jeden Krafteinsatz, denn Geduld ist hier wichtiger als Schnelligkeit. Wenn Deine Katze sich stark wehrt, pausiere kurz, beruhige sie und starte dann einen zweiten, ruhigeren Versuch. Es ist hilfreich, wenn eine zweite, der Katze vertraute Person diese festhält. So ist der Prozess für alle Beteiligten entspannter.

Schritt 3: Tablette hinten im Maul platzieren
Halte die Tablette zwischen Daumen und Zeigefinger bereit. Sobald das Mäulchen geöffnet ist, lege die Tablette zügig, aber ohne Hektik, so weit wie möglich hinten auf die Zungenbasis, idealerweise hinter den Zungenrücken. Je weiter hinten, desto sicherer wird der natürliche Schluckreflex ausgelöst. Schließe anschließend sofort das Maul, halte es sanft geschlossen und streiche mit liebevollem Druck von oben nach unten über die Kehle. Viele Katzen schlucken dann wie von selbst. Beobachte, ob die Zunge kurz herauskommt – das ist ein sicheres Zeichen fürs Schlucken. Lobe Deine Katze anschließend mit sanfter Stimme und belohne sie mit einem besonderen Leckerli. So wird die Erfahrung positiv verankert.
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7-Tage-Trainingsplan: zur stressfreien Routine
📆 TAG 1-2: Vertrauen aufbauen
• 3x täglich Maulbereich sanft berühren (nur 5 Sekunden)
• Sofort danach: Leckerli
• Ziel: Positive Verknüpfung „Berührung = Belohnung“
📆 TAG 3-4: Bewegungsablauf üben (ohne Tablette!)
• Kopf vorsichtig nach hinten kippen
• Maul kurz öffnen, wieder schließen
• Sofort Leckerli geben
• 2x täglich üben, jeweils 30 Sekunden
📆 TAG 5-6: Mit Fake-Tablette trainieren
• Winziges Leckerli als „Tablette“ nutzen
• Kompletten Ablauf durchspielen
• Katze lernt: „Es passiert nichts Schlimmes“
• 1x täglich, danach ausgiebig loben
📆 TAG 7: Die erste echte Tablette
• Beste Tageszeit wählen (wenn Katze entspannt)
• Zu zweit arbeiten
• Nach erfolgreicher Gabe: Party! (Lieblingsleckerli, Spielzeit)
• Bei Misserfolg: Kein Drama, morgen erneut
🎯 WICHTIG:
• Niemals Schritte überspringen
• Bei Rückschlägen: Einen Tag zurückgehen
• Geduld haben – manche Katzen brauchen 2-3 Wochen
Tipp 4: Flüssige Medikamente und Alternativen
Flüssige Medikamente oder alternative Darreichungsformen wie Spot-ons und Injektionen können die oft als belastend empfundene Gabe von Tabletten ersetzen. Nicht jedes Medikament ist in jeder Form erhältlich. Dein Tierarzt berät Dich aber gerne individuell.
Viele Wirkstoffe sind als Tropfen, Suspensionen oder Pasten erhältlich und lassen sich schonend verabreichen. Das ist oft deutlich stressfreier als die Einnahme von Tabletten, erfordert aber eine präzise Dosierung. Einige Medikamente gibt es als praktisches Spot-on für die Haut, zum Beispiel gegen Parasiten oder Schilddrüsenerkrankungen. Auch Depot-Injektionen beim Tierarzt sind eine sanfte Option bei chronischen Erkrankungen.
Der Nachteil: Nicht alle Wirkstoffe sind in flüssiger Form verfügbar und manche Katzen speicheln stark, wenn ihnen etwas bitter schmeckt. Besprich mit Deinem Tierarzt, welche Alternative zu Euch und Eurer Situation passt. Oft gibt es Lösungen, die Euch das Leben leichter machen können.

Tipp 5: Tablette mit Hilfsmitteln verabreichen
Tablettengeber, auch „Pill Popper“ genannt, sind spezielle Kunststoffspritzen, die die Verabreichung von Tabletten erleichtern. Sie schützen Deine Finger vor Bissen und platzieren die Tablette präzise im hinteren Bereich des Mauls.
Ein Tablettengeber funktioniert wie eine Spritze mit einer weichen, katzenfreundlichen Gummispitze. Die Tablette wird vorne eingeklemmt und das Gerät behutsam seitlich in den Mundwinkel geschoben. Durch sanften Kolbendruck wird die Tablette schließlich tief im Rachenraum platziert. Das minimiert die Gefahr, gebissen zu werden, und ist hygienischer als die Fingermethode. Aber es braucht Übung und Einfühlungsvermögen: Wird der Tablettengeber zu weit oder zu schnell eingeführt, kann die Katze würgen oder sich erschrecken. Übe zunächst behutsam ohne Tablette, damit sich Deine Katze an das Hilfsmittel gewöhnen kann. Tablettengeber sind in Apotheken, Tierfachgeschäften oder beim Tierarzt erhältlich – eine lohnende Investition für regelmäßige und stressärmere Medikamentengaben!

5 häufige Fehler und wie Du sie vermeidest
❌ FEHLER 1: Zu hektisch vorgehen. Deine Nervosität überträgt sich sofort auf die Katze.
✅ Lösung: 5 Minuten vorher kuscheln, tief durchatmen
❌ FEHLER 2: Tablette zu weit vorne platzieren Katze spuckt sie sofort wieder aus.
✅ Lösung: Bis zur Zungenbasis, über Kehle streichen
❌ FEHLER 3: Nach Widerstand sofort aufgeben Katze lernt: „Gegenwehr funktioniert!“
✅ Lösung: Kurze Pause, dann erneut versuchen
❌ FEHLER 4: Keine Belohnung nach erfolgreicher Gabe Negative Erfahrung bleibt gespeichert.
✅ Lösung: Sofort Leckerli + 5 Minuten Kuschelzeit
❌ FEHLER 5: Voller Futternapf mit versteckter Tablette Katze riecht es, verweigert alles.
✅ Lösung: NUR 1-2 Esslöffel mit Tablette, Rest danach
Fazit: Katzen Tabletten geben – Methoden und Tricks
Es gibt viele einfühlsame Methoden, um Katzen Tabletten zu verabreichen – vom liebevollen Verstecken über das behutsame Zerkleinern bis hin zur respektvollen Direktgabe. Wichtig ist, die Methode zu finden, die zu Deiner Katze passt und Euer Vertrauen bewahrt.
Jede Katze ist einzigartig: Während manche Tabletten im Lieblingsleckerli akzeptieren, benötigen andere die professionelle Direktmethode, für die viel Geduld erforderlich ist. Wichtig ist, dass Du Dir Zeit nimmst, Ruhe ausstrahlst und bereit bist, verschiedene Techniken liebevoll auszuprobieren. Lass Dir von Deinem Tierarzt zeigen, welche Methode bei Deiner Katze am besten funktioniert und frage nach sanften Alternativen, wie beispielsweise Flüssigmedikamenten oder Spot-ons. Belohne jede erfolgreiche Gabe mit einem besonderen Leckerli oder ausgiebigen Streicheleinheiten, damit die Erfahrung positiv verankert bleibt. Gesundheit ist wichtig. Aber das Wohlbefinden und das Vertrauen Deiner Katze sind es auch.

✅ Quick-Check – bist Du bereit?
☐ Tablette + Leckerli bereit
☐ Ruhiger Raum (Tür zu)
☐ Katze entspannt, nicht gestresst
☐ Hilfsmittel je nach Methode bereit
☐ 15 Minuten Zeit
☐ Tierarzt gefragt: Darf Tablette zerkleinert werden?
Nach der Gabe:
☐ Sofort loben + belohnen
☐ 10 Minuten beaufsichtigen
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine tierärztliche Beratung. Bei Unsicherheiten bezüglich der Medikamentengabe, bei ungewöhnlichen Reaktionen oder einer Verschlechterung des Gesundheitszustands Deiner Katze kontaktiere bitte umgehend Deinen Tierarzt. Nicht alle Tabletten dürfen zerkleinert oder mit Futter verabreicht werden. Frage vor der Anwendung nach. Die Verabreichung von Medikamenten sollte stets nach tierärztlicher Anweisung erfolgen.
Über diesen Artikel
Redaktionsteam Tiergesundheit – Cat’s Best (2025)
Dieser Artikel basiert auf aktuellen veterinärmedizinischen Leitlinien und wurde durch unser Fachredaktionsteam sorgfältig recherchiert und geprüft. Wir aktualisieren unsere Inhalte regelmäßig, um dir stets wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Informationen zur Gesundheit deiner Katze bereitzustellen.
Quellenverzeichnis
Tierklinik Hofheim (2024):
Ihre Katze muss Tabletten einnehmen – Praktische Anleitung zur Medikamentengabe.
[Zugriff am 19.11.2025]
Tierklinik Hofheim (2024):
Die Handtuchwickeltechnik – Fixation zur stressfreien Medikamenteneingabe bei Katzen.
[Zugriff am 19.11.2025]
AniCura Deutschland (2024):
Medikamentengabe bei Katzen – Tipps und Tricks für Tabletten und Flüssigkeiten.
[Zugriff am 19.11.2025]
Häufig gestellte Fragen zu Katze Tablette geben
Die sanfteste Methode ist das Verstecken der Tablette in stark riechendem Futter, zum Beispiel Thunfisch oder Leberwurst. Alternativ kannst Du die Tablette zerkleinern, mit Paste vermischen und behutsam ins Maul geben. Dazu den Kopf leicht nach hinten neigen, das Maul vorsichtig öffnen, die Tablette weit hinten auf die Zunge legen und durch sanftes Kehlenstreichen das Schlucken anregen. Bei wehrhaften Katzen helfen ein Tablettengeber oder zwei helfende Hände.
Es hat sich bewährt, die Tablette in Malzpaste zu rollen, in weichen Käse einzuwickeln oder zwischen zwei Lieblingsleckerlis zu verstecken. Die Burrito-Technik (Katze sanft in ein Handtuch wickeln) erleichtert die direkte Gabe. Manche Halter geben zuerst ein Leckerli ohne Tablette, dann eines mit Tablette und schließlich wieder eines ohne, um die Katze abzulenken und ihr das Schlucken zu erleichtern.
Am besten überdecken stark riechende, fettige Lebensmittel wie Thunfisch in Öl, Leberwurst, Sahne oder Malzpaste die Bitterstoffe. Auch zerkleinerte Tabletten, die mit Hühnchenleber vermischt wurden, funktionieren sehr gut. Wichtig ist, dass Du kleine Portionen verwendest, damit Deine Katze alles entspannt auffrisst. Bei extrem bitteren Medikamenten frage Deinen Tierarzt nach geschmacksneutralen Alternativen oder aromatisierten Präparaten.
Versuche eine andere, einfühlsamere Methode: Wechsle vom Verstecken zur Direktgabe oder umgekehrt. Frag Deinen Tierarzt nach flüssigen Alternativen, Spot-ons oder Depot-Injektionen. Manche Apotheken stellen Medikamente auch in aromatisierte Kapseln um. Wenn alles andere nicht hilft, kann Dein Tierarzt die Tablette professionell verabreichen. So bewahrt ihr Euer kostbares Vertrauensverhältnis.
Lege die Tablette behutsam weit hinten auf die Zungenbasis, schließe das Maul sanft und streiche mit liebevollem Druck über die Kehle von oben nach unten. Das regt den natürlichen Schluckreflex an. Beobachte, ob die Zunge der Katze kurz herauskommt – das zeigt erfolgreiches Schlucken. Gib danach etwas Wasser mit einer Spritze oder ein Leckerli, um Nachschlucken zu fördern.
Stelle an verschiedenen Orten mehrere Wassernäpfe auf, idealerweise aus Keramik oder Edelstahl. Viele Katzen lieben fließendes Wasser, daher sind Trinkbrunnen perfekt. Nassfutter erhöht die Flüssigkeitsaufnahme deutlich. Manche Katzen bevorzugen breite Schalen, in denen ihre empfindlichen Schnurrhaare nicht anstoßen. Wechsle das Wasser täglich und stelle den Napf entfernt vom Futter auf.
Setze Deine Katze am besten ruhig hin oder wickle sie liebevoll ins Handtuch. Klemme die Tablette in die Gummispitze. Neige den Kopf der Katze leicht nach hinten, öffne ihr Maul behutsam und führe den Tablettengeber sanft seitlich bis hinter die Zungenbasis ein. Drücke den Kolben, ziehe das Gerät vorsichtig heraus und halte das Maul kurz zu. Mit Geduld und Übung wird es immer einfacher.
Lege Daumen und Zeigefinger behutsam hinter die oberen Fangzähne und kippe den Kopf sanft um etwa 45 Grad nach hinten, sodass sich das Maul leicht öffnet. Mit der anderen Hand drückst Du nun vorsichtig auf den Unterkiefer oder ziehst die Unterlippe nach unten. Vermeide Hektik und starken Druck. Bei Gegenwehr kurz pausieren und beruhigend mit Deiner Katze sprechen. Es ist von Vorteil, wenn eine zweite vertraute Person Dir dabei hilft.