Plötzlich unsauber oder Blut im Urin? Erfahre, woran Du eine Blasenentzündung bei Katzen erkennst – inklusive Ursachen, Behandlung & Tipps zur Vorbeugung.
Minka war plötzlich unsauber. Statt wie gewohnt ins Katzenklo, pinkelte sie vor Deinen Augen auf den Teppich. Und Du wusstest sofort: Irgendetwas stimmt nicht. Warum macht sie das? Eine Blasenentzündung kann Katzen regelrecht aus der Bahn werfen. Schmerzen beim Urinieren, ständiger Harndrang oder Blut im Urin sind typische Warnzeichen. Besonders häufig betroffen sind Wohnungskatzen, übergewichtige Tiere und Katzen mit hoher Stressanfälligkeit – etwa junge oder nervöse Miezen – sowie Kater mit enger Harnröhre. Die gute Nachricht: Wenn Du früh handelst, lässt sich die Erkrankung meist gut behandeln. In diesem Artikel erfährst Du, woran Du eine Blasenentzündung bei Deiner Katze erkennst, was sie auslöst – und wie Du vorbeugen kannst:
Blasenentzündung bei Katzen einfach erklärt
Blasenentzündungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen des Harntrakts bei Katzen. Medizinisch wird die Erkrankung als Zystitis bezeichnet – sie beschreibt eine Entzündung der Harnblase, die durch Infektionen, Harnkristalle oder Stress ausgelöst werden kann. Besonders tückisch: Katzen zeigen oft erst spät Symptome. Eine schnelle Diagnose ist jedoch wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige über Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung.
Was ist eine Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung bei Katzen ist eine Entzündung der Harnblasenwand. Sie kann bakteriell bedingt sein, häufiger entsteht sie jedoch durch Reizung – etwa durch Harnkristalle oder psychischen Stress. Besonders verbreitet ist die sogenannte „idiopathische Zystitis“, bei der keine klare Ursache gefunden wird. Die Erkrankung ist schmerzhaft, aber bei rechtzeitiger Behandlung in vielen Fällen gut kontrollierbar.
Wie häufig sind Katzen von Blasenentzündungen betroffen?
Blasenentzündungen kommen bei Katzen relativ häufig vor – vor allem bei Tieren im Alter von 2 bis 7 Jahren Studien zeigen, dass etwa 1-3 % aller Katzen jährlich an einer Form von Harnwegserkrankung leiden. Besonders gefährdet sind Wohnungskatzen sowie übergewichtige Tiere. Kater sind ebenfalls gefährdet, da ihre Harnröhre länger und enger ist als die von weiblichen Katzen. Dadurch werden Blockaden durch Kristalle oder Entzündungen begünstigt. Auch Stressfaktoren wie Umzüge oder neue Haustiere können das Risiko für eine Erkrankung erhöhen.

Welche Symptome zeigen Katzen bei einer Blasenentzündung?
Katzen sind Meister darin, Schmerzen zu verbergen – das macht eine Blasenentzündung oft schwer erkennbar. Häufige Anzeichen sind häufiges oder erschwertes Urinieren, Blut im Urin oder Unsauberkeit. Auch vermehrtes Lecken im Genitalbereich kann auf Reizungen hindeuten. Manche Katzen zeigen Unruhe, mauzen beim Toilettengang oder meiden das Katzenklo ganz. Wenn Du solche Veränderungen bemerkst, solltest Du sie ernst nehmen und tierärztlich abklären lassen.
💡 Typische Symptome sind:
• Häufiger Harndrang mit nur kleinen Urinmengen
• Schmerzen oder Mauzen beim Wasserlassen
• Blut im Urin (Hämaturie)
• Unsauberkeit (Pinkeln außerhalb der Katzentoilette)
• Vermehrtes Lecken im Genitalbereich
• Meiden des Katzenklos
• Unruhe oder Rückzug
Katze hat Blut im Urin
Blut im Urin – medizinisch Hämaturie – ist ein alarmierendes Symptom. Es weist oft darauf hin, dass die Blasenwand stark gereizt ist, ähnlich wie dünnes, aufgeriebenes Papier. Mögliche Ursachen sind eine bakterielle Infektion, Harnkristalle oder eine idiopathische Entzündung. Oft fällt der rötliche Urin erst auf, wenn er außerhalb des Katzenklos sichtbar wird. Bei blutigem Urin ist ein schneller Tierarztbesuch immer ratsam, um ernste Komplikationen zu vermeiden.
Katze pinkelt überall hin
Wenn eine eigentlich stubenreine Katze plötzlich überall hinpinkelt, steckt häufig ein medizinisches Problem dahinter – etwa eine Blasenentzündung. Der Harndrang ist dann zwar gesteigert, aber schmerzhaft. Das Katzenklo wird für den Stubentiger zum Ort des Schmerzes. Sie meidet das Katzenklo deshalb lieber, weil jeder Besuch mit unangenehmen Erfahrungen für sie verbunden ist. Das führt zu kleinen Urinpfützen an ungewohnten Orten wie Teppichen, Sofas oder Betten. Dieses Verhalten ist kein Trotz, sondern ein Hilferuf Deiner Samtpfote!
Katze putzt sich oft
Übermäßiges Lecken im Genitalbereich ist ein häufiges Anzeichen für eine Blasenentzündung. Die Katze versucht, den Juckreiz oder die Schmerzen durch Putzen zu lindern. Besonders auffällig ist dieses Verhalten nach dem Toilettengang. Manche Miezen lecken sich dabei so intensiv, dass das Fell in diesem Bereich ausdünnt. Auch wenn dieses Verhalten zunächst unauffällig erscheint, ist es in Kombination mit anderen Symptomen ein ernstzunehmender Hinweis.

Kennst Du diese Anzeichen bei Deiner Katze – oder hast Du sie vielleicht schon einmal erlebt?

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Ursachen für Blasenentzündungen bei Katzen
Die Gründe für eine Blasenentzündung bei Katzen sind vielfältig. Neben bakteriellen Infektionen spielen vor allem Harnkristalle, Übergewicht, Stress und Grunderkrankungen eine Rolle. Besonders häufig betroffen sind Kater, da ihre Harnröhre enger ist. Bei vielen Tieren bleibt die genaue Ursache unklar – dann sprechen Tierärzt:innen von einer idiopathischen Zystitis. Wenn Du die Auslöser verstehst, kannst Du Deiner Katze gezielt helfen und Rückfälle vermeiden.
Mögliche Auslöser einer Blasenentzündung:
• Harnkristalle oder Blasensteine
• Bakterielle Infektionen
• Stress (z. B. Umzug, neue Tiere, Lärm)
• Übergewicht und Bewegungsmangel
• Falsche Ernährung (zu wenig Flüssigkeit, zu viel Magnesium/Phosphor)
• Chronische Erkrankungen wie Diabetes, FeLV oder FIV
• Idiopathische Zystitis (FIC) ohne klare Ursache
Immunsystem und chronische Erkrankungen (FeLV, FIV und Diabetes)
Ein geschwächtes Immunsystem macht Katzen anfälliger für Infektionen. Viruserkrankungen wie FeLV oder FIV können das Risiko für bakterielle Harnwegsinfekte erhöhen. Auch Diabetes mellitus wirkt sich negativ auf den Harntrakt aus, da ein erhöhter Zuckergehalt im Urin Bakterien ideale Bedingungen bietet. Wenn Deine Fellnase chronisch krank ist, sollte der Harntrakt deshalb regelmäßig tierärztlich kontrolliert werden.

Harnkristalle, Blasensteine und Tumore
Harnkristalle entstehen, wenn sich Mineralstoffe im Urin anreichern. Sie können die Blase reizen oder sich zu festen Steinen verklumpen – ein häufiger Auslöser von Zystitis. Blasensteine behindern häufig den Harnfluss und verursachen Schmerzen. Auch Tumore oder gutartige Polypen in der Blase können die Schleimhaut schädigen. Solche mechanischen Ursachen lassen sich in der Regel per Ultraschall diagnostizieren und gezielt behandeln.
Übergewicht, Bewegungsmangel und Ernährung
Übergewicht und mangelnde Bewegung können Blasenprobleme begünstigen. Der Urin verbleibt zu lange in der Blase und es können sich leichter Kristalle bilden. Auch eine ungeeignete Ernährung, beispielsweise Trockenfutter mit einem hohen Gehalt an Magnesium oder Phosphor, trägt zur Entstehung bei. Um Harnwegserkrankungen vorzubeugen, sind ein gesundes Gewicht, regelmäßige Aktivität und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme daher essenziell.

Idiopathische Zystitis
Bei der idiopathischen Zystitis – kurz FIC – liegt keine erkennbare Ursache vor. Stress scheint jedoch eine zentrale Rolle zu spielen. Typisch sind wiederkehrende Beschwerden ohne bakterielle Infektion. Besonders junge, nervöse Wohnungskatzen sind betroffen. FIC ist zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar: Durch Stressmanagement, angepasste Ernährung und die Gabe von ausreichend Flüssigkeit lassen sich Rückfälle deutlich reduzieren.
📎 Wissen kompakt: Idiopathische Zystitis (FIC)
FIC bedeutet, dass keine klare Ursache für die Blasenentzündung gefunden wird.
Aber: Stress ist fast immer beteiligt – besonders bei Wohnungskatzen mit sensibler Persönlichkeit.
Die Erkrankung ist nicht heilbar, aber gut behandelbar mit gezieltem Stressmanagement und angepasster Ernährung.
🔺 Übersicht: Risikofaktoren im Vergleich

Welche Arten von Blasenentzündungen gibt es bei Katzen?
Eine Blasenentzündung ist nicht gleich eine Blasenentzündung. Tierärzt:innen unterscheiden verschiedene Formen – je nach Ursache und Verlauf. Am häufigsten treten bakterielle Infektionen, die idiopathische Zystitis (FIC), entzündliche Reaktionen auf Harnkristalle oder Steine sowie seltenere Fälle durch Tumore oder Polypen auf. Eine genaue Diagnose ist entscheidend für die Wahl der passenden Behandlung und die Prognose.
Bakterielle Blasenentzündung
Diese Form ist vor allem bei älteren oder geschwächten Katzen verbreitet. Bakterien gelangen über die Harnröhre in die Blase und verursachen dort eine Infektion. Typische Symptome sind häufiger Harndrang, Schmerzen und gegebenenfalls Fieber. Die Diagnose wird mithilfe einer Urinprobe gestellt, die im Labor auf Keime untersucht wird. Eine gezielte Antibiotikatherapie führt in der Regel schnell zur Besserung, sofern die Erkrankung frühzeitig erkannt wird.

Idiopathische Blasenentzündung
FIC ist die häufigste Form der Blasenentzündung bei Katzen unter zehn Jahren. Sie tritt ohne erkennbare Ursache auf, wird aber stark mit Stress in Verbindung gebracht. Die Symptome ähneln denen einer Infektion, allerdings ist kein Erreger nachweisbar. Da FIC wiederkehren kann, ist ein ganzheitliches Management erforderlich. Im Fokus stehen dabei Stressreduktion, spezielles Futter und die Förderung der Wasseraufnahme.

Blasenentzündung durch Harnkristalle oder Blasensteine
Wenn sich Mineralien im Urin ablagern, können Struvit- oder Oxalatkristalle entstehen. Diese reizen die Blasenschleimhaut und können Entzündungen fördern. Besonders gefährlich wird es, wenn die Kristalle den Harnfluss behindern – dann kann zu lebensbedrohlichen Blockaden kommen. Tierärzt:innen diagnostizieren die Kristalle durch eine Urinuntersuchung oder eine Ultraschalluntersuchung. Die Therapie umfasst Diätfutter, viel Flüssigkeit und in schweren Fällen einen operativen Eingriff.
Blasenentzündung durch Tumore oder Polypen
Seltener, aber ernst zu nehmen: Tumore oder gutartige Polypen in der Blase können Entzündungen auslösen. Sie drücken auf die Blasenwand, reizen das Gewebe und verursachen Beschwerden wie Blut im Urin oder ständigen Harndrang. Die Diagnose erfolgt per Ultraschall oder Endoskopie. Die Behandlung richtet sich nach Art und Lage der Veränderung – sie reicht von einer medikamentösen Therapie bis zur operativen Entfernung.
Wie wird ein Harnwegsinfekt bei Katzen diagnostiziert?
Die Diagnose einer Blasenentzündung erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Urinanalyse und gegebenenfalls bildgebenden Verfahren. Erste Hinweise liefern das Verhalten und die Symptome Deiner Katze. Für eine sichere Abklärung ist eine frische Urinprobe wichtig. Je nach Befund können zusätzlich Ultraschall oder Röntgen zum Einsatz kommen, beispielsweise bei Verdacht auf Steine oder Tumore. Eine exakte Diagnose ist entscheidend für die richtige Therapie.
Wann Du mit Deiner Katze zum Tierarzt solltest
Wenn Deine Katze plötzlich unsauber wird, häufig oder schmerzhaft uriniert oder sich auffällig oft putzt, solltest Du so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis aufsuchen. Auch Blut im Urin oder ständiger Harndrang sind Warnzeichen. Besonders gefährlich: Wenn gar kein Urin mehr abgesetzt wird – dann liegt ein tiermedizinischer Notfall vor! Je früher die Ursache gefunden wird, desto besser sind die Heilungschancen und die Prognose.
Urinprobe und Laborwerte
Die Urinprobe ist der wichtigste Baustein der Diagnose. Sie wird möglichst steril entnommen – oft durch eine feine Nadel direkt aus der Blase. So können Tierärzt:innen im Labor Bakterien, Kristalle, Blut oder Entzündungszellen im Labor. Bei Verdacht auf eine Infektion wird zusätzlich eine Kultur angelegt, um den Erreger zu bestimmen. Der pH-Wert und die Dichte der Probe können zusätzlich Hinweise auf mögliche Stoffwechselprobleme geben.

Ultraschall und weitere Untersuchungen
Wenn die Ursache unklar bleibt oder die Beschwerden wiederkehren, kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz. Per Ultraschall lassen sich Veränderungen der Blasenwand, Harnsteine oder Tumore sichtbar machen. Röntgenaufnahmen helfen bei der Darstellung von Konkrementen im Harntrakt. In seltenen Fällen wird eine Blasenspiegelung durchgeführt, um die Schleimhaut direkt zu beurteilen oder Gewebeproben zu entnehmen.
Wie lange dauert eine Blasenentzündung bei Katzen?
Die Dauer einer Blasenentzündung hängt stark von der Ursache und der Behandlung ab. Unkomplizierte Infektionen heilen in der Regel innerhalb von 7 bis 10 Tagen aus – vorausgesetzt, sie werden früh erkannt und gezielt behandelt. Rückfälle oder chronische Verläufe, wie bei der idiopathischen Zystitis (FIC), können sich jedoch über Wochen oder Monate hinziehen. Wichtig ist eine konsequente Nachsorge, um Langzeitschäden zu vermeiden und erneute Schübe zu verhindern.
Heilungsverlauf einer Blasenentzündung bei Katzen
Bei akuten Infektionen ist nach Beginn der Behandlung oft schnelle Besserung sichtbar – oft schon nach 2-3 Tagen. Entscheidend ist, dass die Medikamente korrekt dosiert und über den gesamten Zeitraum eingenommen werden. Die Symptome klingen oft früher ab als die Entzündung selbst. Auch das Verhalten der Katze normalisiert sich o, wenn der Schmerz nachlässt. Trotzdem sind Nachkontrollen wichtig, um Rückfälle auszuschließen.

Rückfälle und chronische Formen erkennen
Wenn die Beschwerden immer wieder auftreten, kann es sich um eine chronische Zystitis oder FIC handeln. Dabei ist die Blase dauerhaft gereizt – ohne eindeutige Ursache. Auch nicht vollständig ausgeheilte Infektionen können erneut aufflammen. Achte deshalb auf unterschwellige Warnzeichen, wie beispielsweise häufiges Putzen oder eine Veränderung des Urinverhaltens. Bei chronischen Verläufen benötigt Deine Katze ein langfristiges Management mit Stressreduktion, Diät und tierärztlicher Begleitung.
Wie wird ein Harnwegsinfekt bei Katzen behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Blasenentzündung. Bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika eingesetzt. Bei FIC liegt der Fokus dagegen auf Stressreduktion und angepasster Ernährung. Zusätzlich können Schmerzmittel, krampflösende Medikamente und Spezialfutter helfen. Hausmittel sollten nicht ohne Rücksprache mit dem Tierarzt eingesetzt werden. Deine Katze soll möglichst beschwerdefrei bleiben, Rückfälle sollen verhindert werden und ihre Lebensqualität soll erhalten bleiben – das ist das Ziel.
💡 Behandlungsansätze je nach Ursache:
• Antibiotika bei bakteriellen Infektionen
• Schmerzmittel (z. B. NSAR) zur Linderung
• Krampflösende oder beruhigende Mittel bei Stress
• Spezialfutter bei Harnkristallen oder FIC
• Stressreduktion durch Umgebungsgestaltung und Rituale
• Erhöhte Flüssigkeitszufuhr durch Nassfutter, Trinkbrunnen oder Suppen
Medikamente und tierärztliche Maßnahmen
Die medikamentöse Therapie richtet sich nach der Diagnose: Bei Infektionen werden passende Antibiotika eingesetzt, bei Schmerzen entzündungshemmende Mittel wie NSAR. In manchen Fällen helfen auch krampflösende oder beruhigende Medikamente. Die Auswahl erfolgt immer individuell – nach Laborbefund und Entscheidung des Tierarztes. Wichtig: Medikamente müssen genau nach Dosierung verabreicht werden und dürfen nicht vorzeitig abgesetzt werden!

Hausmittel – sinnvoll oder gefährlich?
Hausmittel wie Cranberry-Extrakte, Homöopathie oder Tees sind bei Blasenentzündungen weit verbreitet – aber oft nicht geeignet für Katzen. Viele natürliche Substanzen, die uns Menschen helfen, können bei Katzen giftig wirken. Auch ätherische Öle sind tabu. Eine Anwendung darf nur nach Absprache mit tierärztlichem Fachpersonal erfolgen. Eigenbehandlungen verzögern oft die richtige Therapie und können ernste Komplikationen verursachen.
Ernährung
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle – vor allem bei Kristallbildung oder chronischen Entzündungen. Spezielle Diätfuttermittel senken den pH-Wert des Urins, lösen vorhandene Kristalle auf und beugen der Bildung neuer Kristalle vor. Wichtig ist auch eine erhöhte Wasseraufnahme, beispielsweise durch Nassfutter, einen Trinkbrunnen oder Suppen. Bei idiopathischer Zystitis kann auch stressminderndes Futter helfen. Die Umstellung erfolgt idealerweise in Abstimmung mit Tierärzt:innen, damit die Umstellung reibungslos verläuft.

Stressabbau
Bei der idiopathischen Zystitis (FIC) ist Stress der Hauptauslöser – darum ist Stressabbau ein zentraler Bestandteil der Therapie. Wichtig sind Ruhe, sichere Rückzugsorte, feste Routinen und eine katzenfreundliche Umgebung. Auch Feliway-Diffusoren, Clickertraining oder Beschäftigung können dabei helfen, das Stresslevel zu senken. Um Überforderung und Stress bei Tieren und Menschen zu vermeiden, solltest Du abrupte Veränderungen, laute Geräusche und zu viele Tiere auf engem Raum vermeiden.
📖 Fallbeispiel Simba:
Kater Simba 🐱 litt immer wieder unter Blasenentzündungen – trotz guter Pflege.
Erst als Simon konsequent auf Stressreduktion und Nassfutter setzte, blieben die Schübe aus.
Blasenentzündung bei Katzen vorbeugen
Du kannst viel tun, um Blasenentzündungen vorzubeugen: Achte auf ausreichende Wasserzufuhr, eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und eine saubere Katzentoilette. Biete Deinem Stubentiger, besonders in Mehrkatzenhaushalten, mehrere Klos – Faustregel: für eine Katze mindestens 2 Katzentoiletten. Halte ihr Umfeld stressfrei und beobachte kleine Verhaltensänderungen genau. Warum? Eine frühzeitige Reaktion auf Symptome verhindert, dass akute Beschwerden chronisch werden.
💡 So kannst Du Blasenentzündungen vorbeugen:
• Biete mehrere saubere Katzentoiletten an (Faustregel: 1 pro Katze + 1)
• Achte auf regelmäßige Wasseraufnahme
• Füttere hochwertiges, angepasstes Futter
• Fördere Bewegung und vermeide Übergewicht
• Gestalte eine stressfreie Umgebung mit Rückzugsorten
• Beobachte Verhaltensänderungen frühzeitig

Fazit: Blasenentzündung bei Katzen
Blasenentzündungen bei Katzen sind schmerzhaft – aber behandelbar. Ob Infektion, Harnkristalle, Blasensteine oder Stress: Die Auslöser sind vielfältig und erfordern eine gezielte Diagnostik. Besonders wichtig ist es, erste Symptome früh zu erkennen und tierärztlich abklären zu lassen. Mit der richtigen Therapie, einem stressarmen Alltag und angepasster Ernährung lassen sich viele Beschwerden lindern – und Rückfälle vermeiden. Achte auf Deine Mieze – denn stille Leiden erkennt man nur mit wachem Blick.

Wichtiger Hinweis:
Dieser Blog-Artikel dient der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Tierarzt. Wenn Deine Katze Symptome zeigt, ist es wichtig, dass Du eine tierärztliche Praxis aufsuchst. Nur dort kann eine fundierte Diagnose gestellt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.
📚 Quellennachweise (sortiert nach Erwähnung im Artikel – Stand Juli 2025)
1. Tierklinik Hofheim (2020):
Feline Idiopathische Cystitis (FIC). Merkblatt für Katzenhalter:innen.
Online verfügbar unter:
[Zugriff am 28.07.2025]
2. MSD Veterinary Manual (2025):
Lower Urinary Tract Disease in Cats – Überblick zu FLUTD & FIC.
Online verfügbar unter:
[Zugriff am 28.07.2025]
3. MSD Veterinary Manual (2025):
Urolithiasis in Cats – Ursachen & Behandlung von Blasensteinen.
Online verfügbar unter:
https://www.msdvetmanual.com/urinary-system/urolithiasis-in-small-animals/urolithiasis-in-cats
[Zugriff am 28.07.2025]
4. Tierarztpraxis am Schlagbaum (ca. 2017):
Blasenentzündungen bei der Katze – Ursachen, Symptome, Therapie.
Online verfügbar unter:
https://tierarztpraxis-am-schlagbaum.de/pdf/blasenentzuendung_harnkristalle.pdf
[Zugriff am 28.07.2025]
5. DUOVet Tierklinik, CH (o. J.):
Feline Lower Urinary Tract Disease (FLUTD) – Ursachen, Diagnostik, Therapie.
Online verfügbar unter:
https://www.duovet.ch/fileadmin/user_upload/PDF/Kleintiere/Feline_lower_urinary_tract_disease.pdf
[Zugriff am 28.07.2025]
6. Dorsch, Roswitha et al. (2019):
Urinary tract infection and subclinical bacteriuria in cats: A clinical update.
Journal of Feline Medicine and Surgery, Vol. 21.
Online verfügbar unter:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6826873
[Zugriff am 28.07.2025]
Häufig gestellte Fragen zu Blasenentzündung bei Katzen
Typische Hinweise sind häufiges Urinieren in kleinen Mengen, Unsauberkeit, sichtbares Blut im Urin oder Mauzen beim Toilettengang. Auch vermehrtes Lecken im Genitalbereich kann auf eine Entzündung hindeuten.
Zu den Symptomen zählen Unsauberkeit, häufiger Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen oder Blut im Urin. Eventuell meidet die Katze das Katzenklo oder zeigt auffälliges Verhalten nach dem Toilettengang.
Ständiger Harndrang kann auf eine Blasenentzündung, eine Reizung durch Harnkristalle oder eine Verengung der Harnwege hinweisen. Auch Schmerzen können dazu führen, dass Katzen häufiger aufs Klo gehen – oft ohne Erfolg.
Blut im Urin entsteht durch eine gereizte oder verletzte Blasenwand, beispielsweise durch Kristalle, Steine, Infektionen oder Tumoren. Es handelt sich um ein ernstes Warnsignal, das immer tierärztlich abgeklärt werden sollte.
Wenn Katzen Schmerzen beim Urinieren haben, meiden sie häufig das Katzenklo. Unsauberkeit ist in diesem Fall kein Protest, sondern ein Hinweis auf eine mögliche Blasenentzündung oder Harnwegserkrankung.
Häufige Auslöser sind Stress, Harnkristalle, Infektionen, zu geringe Flüssigkeitszufuhr oder Übergewicht. Auch zu seltenes Urinieren oder eine schlechte Toilettenhygiene können die Entstehung begünstigen.
Die Diagnose erfolgt durch eine Urinuntersuchung, die bei Bedarf durch Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen ergänzt wird. So lassen sich Infektionen, Kristalle, Steine oder Tumore feststellen und anschließend gezielt behandeln.
In leichten Fällen kann sich eine Reizung von selbst zurückbilden. Trotzdem sollte eine Blasenentzündung immer tierärztlich abgeklärt werden, da sie sich sonst schnell zu einer chronischen Erkrankung entwickeln kann.
Akute Fälle bessern sich in der Regel innerhalb von sieben bis zehn Tagen. Bei einer chronischen oder idiopathischen Zystitis kann die Behandlung jedoch mehrere Wochen dauern und eine dauerhafte Betreuung erforderlich machen.
Tierärztlich verordnete Medikamente und Diätfutter sowie viel Flüssigkeit und ein stressfreies Umfeld können helfen. Wichtig ist, die Ursache klären zu lassen und die Therapie konsequent umzusetzen, um Rückfälle zu vermeiden.
Sorge für saubere Katzentoiletten, viel frisches Wasser, Spezialfutter und eine ruhige Umgebung. Beobachte das Verhalten genau und suche bei Verdacht sofort eine Tierärztin oder einen Tierarzt auf.
Bei Katzen sind Hausmittel wie Cranberry oder Tees riskant. Viele dieser Substanzen sind giftig. Verwende deshalb keine Hausmittel, ohne vorher mit dem Tierarzt gesprochen zu haben – sie können mehr schaden als helfen.
Ideal ist Spezialfutter, das den Harn ansäuert und die Kristallbildung verhindert. Wichtig ist auch ein hoher Feuchtigkeitsgehalt. Nassfutter oder ein Trinkbrunnen fördern die Wasseraufnahme.
Es wird gefährlich, wenn die Katze keinen Urin mehr absetzt – das ist ein Notfall. Auch blutiger Urin, starke Schmerzen oder Fieber sind ernstzunehmende Warnzeichen, die sofort behandelt werden müssen.
Nein. Nur bakterielle Infektionen benötigen Antibiotika. Bei vielen Fällen, insbesondere bei idiopathischer Zystitis, sind andere Maßnahmen wie Stressabbau, Diät und ausreichende Flüssigkeitszufuhr erforderlich.