Zeckenmittel – welche gibt es und wie schützen sie Deinen Vierbeiner?

Und warum ist Parasitenschutz bei unseren Fellnasen so wichtig?

Haustiere sind (fast) gleichberechtigte Familienmitglieder; sie leben eng mit uns zusammen, teilen nicht nur Haus und Hof – sondern manchmal sogar die Schlafstätten mit uns.

Wir lassen sie ganz schön nah an uns heran!

Manchmal ist das zu nah…

Dabei kann es nämlich zu einem Übertrag von Infektionskrankheiten von Katze zu Mensch kommen. 

Zu den Parasiten, die Deinen Vierbeiner gerne befallen und Krankheiten auslösen, gehören Flöhe, Milben und Zecken. 

Das Risiko, das von ihnen ausgeht sind Zoonosen. Zoonosen (von altgriechisch ζῶον zōon „Tier“ und νόσος nósos „Krankheit“) sind von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten, die bei Wirbeltieren natürlicherweise vorkommen. 

Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Zoonose, Stand: 20.03.2020

Parasiten können nicht nur Dein Tier heimsuchen, sondern vom Wirt auf uns Zweibeiner wechseln.

Alle wichtigen Infos über Zecken bei Katzen

Freigänger werden oft Opfer von Zecken, da sie da unterwegs sind, wo die Blutsauger lauern; wenn die kleinen Vampire auf Wirtsjagd sind, steigen sie auf einen erhöhten Ausguck und warten, bis ein Opfer vorbeimarschiert: im Wald, Unterholz, Gebüsch, Gärten oder in hohem Gras. 

Und Zecken mögen Wärme und Feuchtigkeit, deshalb aufgepasst an verregneten Tagen im Sommer – da sind sie besonders aktiv!

In Deutschland werden Katzen meist von Buntzecken, Schildzecken oder der Braunen Hundezecke heimgesucht, die leider nicht – wie der Name vermuten lässt –, nur Hunde ´rangeht.

Biologisch gehören die Zecken zu den Spinnentieren. Sie ernähren sich vom Blut von Säugetieren, die sie dazu mehrere Tage „anzapfen“. Sobald die kleinen Parasiten sich an ihrem Opfer „festgebohrt“ haben, bewegen sie sich mit ihrem Opfer, also dem Wirtstier, fort. Zecken kommen deshalb überall dort vor, wo die Wirtstiere ihren natürlichen Lebensraum haben.

Zecken bei Katzen richtig erkennen 

Wenn sich Katzen eine Zecke eingefangen haben, siehst Du das oft nicht sofort. Besonders bei Katzen mit dunklem Fell sind sie schwer auszumachen!

Die winzigen Vampire bleiben dann unbemerkt und saugen sich solange mit Blut voll, bis sie prall sind und von alleine abfallen. 

Das kann Tage dauern. 

Deshalb ist es wichtig, dass Du den Körper Deiner Katze regelmäßig nach Parasiten absuchst.

Wo beißen Zecken bei Katzen zu? 

Zecken bevorzugen Stellen, die für sie gut zugänglich sind, wo sie in Ruhe Blut saugen können. 

Für den betroffenen Wirt ist es besonders lästig, wenn Regionen betroffen sind, an die sie selbst nicht gut herankommen: Bei Katzen sind das die Hautstellen am Kopf, im Nacken- oder Brustbereich – hier ist es für die Fellnasen nicht so einfach, sich gegen die Zecken zur Wehr zu setzen.

Können Zecken für Katzen gefährlich sein? 

Mit den winzigen Blutsaugern ist nicht zu spaßen, da sie, wenn sie selbst infiziert sind, Krankheiten übertragen können, die für Mensch und Tier gefährlich sind:

  • Anaplasma-Infektionen
  • Lyme-Borreliose 
  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
  • Babesiose
  • Ehrlichiose

Quelle: https://www.zecken-radar.de/zecken-krankheiten/, Stand: 16.03.2020

Die gute Nachricht: Katzen erkranken nicht so oft an diesen Krankheiten wie Hunde. Aber der „Zeckenbiss“ kann üble Folgen haben und sich entzünden!

Oder die Zecke kann beim Kontakt mit Deiner Mieze auch mal auf Dich übergehen. 

Wann und wo ist die Zeckengefahr am größten?

Die Vögel zwitschern, die Temperaturen steigen – der Frühling steht vor der Tür. ????

Und die Zecken auch! In Wald, Unterholz, Gebüsch, Gärten oder in hohem Gras halten sie jetzt Ausschau nach ihren Opfern.

Im März – manchmal auch erst im April –, wenn das Quecksilber steigt und die Temperatur zweistellig wird, geht die Zeckenzeit los; die Hoch-Zeit ist dann bis in den Herbst – je nach Witterung bis September oder Oktober. 

Wenn man zum Tierarzt muss und die Rechnung höher ausfällt, dann ist der vorbereitete Katzenfreund glücklich über seine Versicherung. Aber macht das überhaupt Sinn, eine Versicherung extra für die KATZE?

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Der richtige Zeckenschutz für Katzen

Besonders Freigänger solltest Du vor Zecken schützen. Eine Impfung gegen Borreliose o.ä.  wie für andere Vierbeiner (z.B. Hunde) gibt es für Katzen nicht, aber Du kannst einem Zeckenbefall vorbeugen.

Schutz mit chemischen oder natürlichen Mitteln?

Das kommt darauf an, wie Deine Katze das verträgt: Einige Katzen reagieren allergisch auf chemische Zeckenmittel. Wenn Du unsicher bist, frage Deinen Tierarzt: er kennt Deine Katze und kann Dir das richtige Produkt empfehlen.

Regelmäßiges Absuchen ist wichtig 

Untersuche regelmäßig das Fell Deiner Mieze.

Vor allem, wenn sie länger draußen unterwegs war: Eine ausgiebige Leibesvisitation!

Dabei auch die Stellen inspizieren, die nicht gleich ersichtlich sind.
Du kannst das mit Streicheleinheiten kombinieren, dann wird das zu einer angenehmen Wohlfühl-Nummer, bei der Deine Fellnasen auch gerne stillhält. 

Spot-On-Mittel 

Vorbeugend kannst Du Deinem Miez auch ein Spot-On-Mittel verabreichen.

So eine Lösung schützt Deine Fellnase dann eine gewisse Zeit vor Zecken und anderen Parasiten.

Die Flüssigkeit wird direkt auf die Haut, zwischen den Schulterblättern aufgetragen; diese Stelle eignet sich besonders, da sich Vierbeiner hier nicht so leicht abschlecken können. 

Aber VORSICHT: 

Spot-On-Mittel enthalten Stoffe, die zwar nur in geringer Dosis vorhanden sind, aber für Deine Katze gefährlich sein können!

Chips für das Katzenhalsband 

Wenn Deine Katze nichts gegen ein Halsband einzuwenden hat, kannst Du ihr auch einen Chip am Katzenhalsband befestigen.

Der Chip besteht aus Metall mit einer speziellen Beschichtung.  

Deinem Freigänger solltest Du trotzdem kein Halsband anlegen, dass sich im Notfall nicht vom Hals löst – das Risiko, dass der Chip verloren geht, ist in Kauf zu nehmen. 

Zeckenmittel Tabletten für Katzen 

Mit Tabletten kommt der Zeckenschutz über den Magen-Darm in den Körper.

Viele Katzen finden es aber nicht so prickelnd Tabletten zu schlucken. Dem gehen sie lieber aus dem Weg…

Verstecke eine Tablette im Lieblingslebensmittel – dann geht das normalerweise ruck zuck – und die Tablette ist weg!

Manche Miezen sind aber auch so clever, dass sie das Leckerlies fressen und die Tablette übrigbleibt. Es gibt aber auch Tabletten, die viele Miezen gerne mögen: Bierhefe-Tabletten!

Hausmittel gegen Zecken, die wirklich helfen

Für Katzen gibt es leider nicht sehr viele natürlichen Mittel, die wirklich gut vor Zecken schützen und für Katzen nicht toxisch sind.  

Mal abgesehen davon, dass Miezen sehr geruchsempfindlich sind und ungern streng riechende Mittelchen im Fell haben, sind viele Öle für Samtpfoten gefährlich und deshalb passé!

Eine Ausnahme ist naturbelassenes Kokosöl, am besten mit zertifiziertem Bio-Siegel.

Mehr zu Wirkung und Anwendung findest Du hier:

Quelle: https://tierarzt-beck.de/, Stand 18.03.2020

Mythen rund um den Zeckenschutz bei Katzen

Um die Plagegeister ranken sich ein Menge Mythen und Geschichten – Zecken Fake News #: z.B.

 • Zecken beißen
Genau genommen beißen sie nicht, sondern sie stechen zu: zuerst gibt es einen kleinen Piecks, etwas Betäubung, damit das Opfer stillhält, und dann wird der Saugrüssel in Position gebracht.

• Zecken sind Gipfelstürmer
Der Lebensraum von Zecken ist der Waldboden, Unterholz, Gebüsch, Gärten oder in hohem Gras; auf Bäumen kommen sie nur vor,  wenn ein Vogel ihr Wirtstier ist. 

• Zecken entfernt man am besten mit Lack, Öl oder Klebstoff 
Diese „Hausmittelchen“ bringen gar nichts! Nimm´ Pinzette oder Zeckenzange und entferne den Blutsauger;  wie das genau geht, kannst Du hier nachlesen.

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So kann ich Zecken bei Katzen entfernen

Wenn Du bei der Fellinspektion einen Blutsauger entdeckst, solltest Du ihn so schnell wie möglich entfernen!

Achte dabei darauf, dass Du die Zecke nicht zu sehr drehst, drückst oder presst – zieh´ sie einfach langsam und gerade nach oben heraus!

Dann schaust Du nach, ob Du alles erwischt hast; falls doch noch etwas ´drin steckt, lasse das einen Tierarzt entfernen. 

Pinzette, Zeckenzange und Co.

Packe Zecken nicht mit bloßen Fingern an! So quetschst Du sie viel zu sehr.

Das führt dazu, dass noch mehr Krankheitserreger in den Körper Deiner Katze gelangen. 

Am besten verwendest Du das richtige „Zeckenwerkzeug“: Zeckenzange oder Zeckenhaken

Zur Not tut es auch eine Pinzette.

TIPP: Die 11 besten Zeckenzangen und Zeckenpinzetten im Vergleich 2020 gibt´s hier im Überblick:

Zeckenzangen Vergleich 2020

Quelle: https://www.vergleich.org/, Stand 19.03.2020

Die Katze beruhigen

Manche Katzen halten brav still, so als ob sie wissen, dass man ihnen etwas Gutes tut, wenn man sie vom Parasiten befreit; andere sind sehr misstrauisch.

Leibesvisitation geht ja noch, aber wenn es dann ans „Eingemachte“ geht, ziehen sich viele Miezen lieber zurück.

Beruhige Deine Katze, rede ihr gut zu und versuche sie abzulenken. 
Hole Dir Beistand, wenn sie sich partout nicht verarzten lassen will. 

Zecke vorsichtig entfernen 

Wenn alles griffbereit ist – Katze, Werkzeug, eventuell ein Helferlein – kann´s losgehen:

Zuerst legst Du die Zecke mit den Fingern frei. 

Dann setzt Du Zange oder Pinzette so nah am Körper Deiner Katze wie möglich an und ziehst die Zecke langsam und vorsichtig gerade heraus. 

Pass´ dabei auf, dass die Zecke ganz bleibt, nichts abreißt, und keine Reste der Zecke in der wunden Stelle verbleiben.

Das Video zeigt es anschaulich – Schaus’ mal an:

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Quelle: https://www.youtube.com, Stand 19.03.2020

Zeckenbiss weiter beobachten 

Behalte die Wunde die nächsten Tage im Auge. 

Falls doch mal der Kopf der Zecke oder ihre Mundwerkzeuge stecken geblieben sind, fallen sie oft von selbst ab; wenn nicht, solltest Du nicht den Weg zum Tierarzt scheuen:

Er entfernt den übrig gebliebenen Teil und kann Deiner Katze auch etwas gegen eine mögliche Entzündung verabreichen.