Zecken bei Katzen erkennen, entfernen und vorbeugen – so schützt Du Deine Katze vor gefährlichen Zeckenkrankheiten.
Zecken bei Katzen – was Du jetzt wissen musst
Stell Dir vor: Deine Katze kommt zufrieden vom Freigang zurück, Du streichelst sie – und plötzlich spürst Du eine kleine, feste Stelle im Fell. Eine Zecke!
Solche Funde erschrecken viele Katzenhalter:innen – und das aus gutem Grund: Zecken sind nicht nur lästig, sie können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Besonders im Frühling und Sommer, wenn die Zecken besonders aktiv sind, steigt das Risiko deutlich.
🔍 In diesem Beitrag erfährst Du:
• wie Du Zecken bei Deiner Katze erkennst,
• wie Du sie sicher entfernst,
• welche Mittel wirklich schützen – und was Du besser vermeidest.
💡 Gut zu wissen: Auch Wohnungskatzen sind nicht völlig geschützt – Zecken können über Menschen, Tiere oder Balkonpflanzen eingeschleppt werden.
Zecken bei Katzen erkennen
Zecken nutzen jede Gelegenheit: Ein kurzer Spaziergang durchs hohe Gras oder ein Nickerchen im Gebüsch – schon hat sich ein kleiner Blutsauger ins Fell geschlichen. Besonders tückisch: Die winzigen Spinnentiere verankern sich unbemerkt in der Haut und ernähren sich dort mehrere Tage vom Blut der Katze.
🎯 Diese Stellen solltest Du regelmäßig kontrollieren:
👂 Ohren – außen und am Ansatz innen
🐾 Zwischen den Zehen – oft übersehen
🐱 Kopf und Hals – vor allem unter dem Kinn
💗 Brust und Achseln – warme, geschützte Regionen
🐈 Bauch und Leisten – dort ist das Fell dünn und leicht durchdringbar


📖 Katzen-Alltag:
Nach dem Freigang entdeckt Anna beim Kraulen am Ohr ihres Katers Mino eine dunkle, feste Stelle – eine Zecke, die sich bereits festgesaugt hat.
Wann sollte man Katzen auf Zecken untersuchen?
Besonders bei Freigängern lohnt sich ein kurzer Zecken-Check – am besten jedes Mal nach dem Nachhause kommen. In Frühling und Sommer sind die Spinnentiere besonders aktiv und lauern in hohem Gras, Büschen oder am Waldrand. Wer seine Katze gleich nach dem Ausflug absucht, hat die besten Chancen: Oft krabbeln die Zecken dann noch durchs Fell und lassen sich leicht entfernen. Achte vor allem auf Kopf, Hals, Brust und Achseln – dort sitzen sie besonders gern.
Wie untersucht man eine Katze auf Zecken?
Am besten tastest Du Deine Katze nach jedem Freigang einmal gründlich ab – und zwar gegen den Strich. So spürst Du kleine Unebenheiten im Fell oder auf der Haut, die auf eine Zecke hindeuten können. Achte besonders auf Kopf, Hals, Brust, Achseln, Ohren und die Innenseiten der Beine – dort sitzen sie am häufigsten. Auch zwischen den Zehen solltest Du nachsehen. Wenn Deine Katze es zulässt, kannst Du zusätzlich einen engzinkigen Floh Kamm verwenden – gerade bei dichtem oder langem Fell ist so ein Kamm eine prima Hilfe!

🐈 So findest Du Zecken am besten:
1. Mit der Hand gegen den Fellstrich streichen – so spürst Du kleine Unebenheiten oder Knubbel.
2. Augen offenhalten – auch kleinere, krabbelnde Zecken vor dem Biss sind erkennbar.
3. Floh Kamm verwenden – besonders bei Langhaarkatzen hilfreich.
4. Ohren und Zehen nicht vergessen – dort verstecken sich Zecken besonders gern.
Wie erkenne ich einen Zeckenbiss bei Katzen?
Zeckenbisse bleiben bei Katzen oft unbemerkt – vor allem, wenn die Zecke schon abgefallen ist. Manchmal steckt der Blutsauger noch in der Haut, manchmal bleibt nur eine kleine, rote Wunde zurück. Wenn sich Deine Katze auffällig an einer bestimmten Stelle kratzt oder immer wieder daran leckt, solltest Du genauer hinschauen. Auch eine Schwellung oder Rötung kann ein Hinweis auf einen Zeckenbiss sein.
📎 Lese Tipp: Wie Du Flöhe bei Katzen erkennst und unterscheidest, liest Du hier
💡 Merke: Nicht immer ist die Zecke noch sichtbar. Manchmal bleibt nur eine kleine, gerötete Wunde zurück – oder der Kopf steckt noch fest.
🔍 Achte auf diese Anzeichen:
• Rötung oder Schwellung der Haut
• Kratzen oder häufiges Lecken an einer Stelle
• Kleine, schwarze Punkte im Fell oder auf der Haut
• Reizbarkeit oder Unruhe
📎 Wissen kompakt:
Zeckenbisse sind meist harmlos – aber:
Bei Entzündungen oder Verhaltensänderungen bitte den Tierarzt kontaktieren.
Zecken bei Katzen richtig entfernen
Wenn Du eine Zecke entdeckst, solltest Du sie möglichst bald entfernen – aber mit Ruhe und der richtigen Technik. Am besten eignet sich eine Zeckenzange oder Zeckenkarte aus der Apotheke. Setze das Werkzeug so nah wie möglich an der Haut an und ziehe die Zecke langsam, gerade und ohne Drehen heraus. Wichtig: Verwende kein Öl, Alkohol oder Klebstoff – solche Hausmittel reizen die Zecke und können dazu führen, dass sie Krankheitserreger abgibt. Säubere die Bissstelle anschließend vorsichtig mit einem desinfizierenden Mittel und behalte sie in den nächsten Tagen im Auge.

💡 Hast Du eine Zecke entdeckt, heißt es: ruhig bleiben – und sie so bald wie möglich fachgerecht entfernen. Denn je früher Du handelst, desto geringer ist das Infektionsrisiko.
Wichtig dabei: Keine Hausmittel verwenden und nicht auf eigene Faust „herumexperimentieren“!
Was braucht man zur Zeckenentfernung bei Katzen?
Zur sicheren Zeckenentfernung brauchst Du nur wenige Hilfsmittel – aber die richtigen! Besonders gut geeignet sind Zeckenzangen, Zeckenkarten oder kleine Zeckenhaken, wie man sie in der Apotheke bekommt. Wichtig ist, dass Du die Zecke damit nah an der Haut greifen und kontrolliert herausziehen kannst – ohne sie zu quetschen. Hilfreich sind auch Einmalhandschuhe und ein mildes Desinfektionsmittel für die Bissstelle. So schützt Du nicht nur Deine Katze, sondern auch Dich selbst.
🛠 Diese Hilfsmittel brauchst Du:
• Zeckenzange, -karte oder -haken (aus Apotheke oder Tierladen)
• Einmalhandschuhe (für Deine Sicherheit)
• Desinfektionsmittel (mild und hautverträglich)
• ggf. Taschenlampe (für schwer einsehbare Stellen)
🚫 Bitte nicht verwenden:
Öl, Alkohol, Klebstoff oder Nagellack – sie reizen die Zecke und erhöhen das Risiko, dass Krankheitserreger abgegeben werden.

📥 Tipp:
Lege Dir eine kleine Zecken-Notfallbox für Deine Katze an – mit Zange, Desinfektion und Handschuhen.
So bist Du im Ernstfall immer gut vorbereitet und kannst direkt loslegen!
Zecken bei Katzen entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Mit der richtigen Technik lässt sich eine Zecke meist problemlos entfernen. Wichtig ist, ruhig zu bleiben und systematisch vorzugehen – so vermeidest Du Verletzungen und minimierst das Infektionsrisiko.

🔎 Was tun, wenn etwas stecken bleibt?
Manchmal bricht beim Entfernen der Zecke ein Teil des Stechapparats ab und bleibt in der Haut. Das sieht oft aus wie ein schwarzer Punkt.
Wichtig: Nicht versuchen, ihn herauszukratzen – das reizt die Haut unnötig. In der Regel stößt der Körper das winzige Fremdmaterial von selbst ab.
Beobachte die Stelle in den nächsten Tagen:
• leichte Rötung oder Kruste = normal
• anhaltende Schwellung, Eiter oder Schmerzen = bitte Tierarzt aufsuchen
💡 Gut zu wissen: Die Gefahr einer Krankheit steigt dadurch nicht – die Übertragung erfolgt während des Blutsaugens, nicht durch zurückgebliebene Teile.
Das solltest Du bei der Zeckenentfernung vermeiden
Auch gut gemeinte Maßnahmen können mehr schaden als nützen – besonders bei der Zeckenentfernung. Verzichte unbedingt auf Hausmittel wie Öl, Alkohol, Klebstoff oder Nagellack. Diese reizen die Zecke und können dazu führen, dass sie beim Absterben vermehrt Krankheitserreger abgibt. Auch das Quetschen des Zeckenkörpers beim Herausziehen solltest Du vermeiden – sonst gelangen Erreger schneller in die Haut. Und: Versuche niemals, die Zecke mit bloßen Fingern herauszuziehen! Nutze immer ein geeignetes Werkzeug, um Dich und Deine Katze zu schützen.

❗️ ❗️ Typische Fehler – bitte vermeid
• Die Zecke drehen oder quetschen
• Mit Öl, Alkohol oder Klebstoff „ersticken“
• Mit bloßen Fingern entfernen
🔍 Warum nicht drehen?
Der Stechrüssel hat kein Gewinde – durch Drehen können Teile abbrechen oder Krankheitserreger freigesetzt werden.
Wann sollte man bei einem Zeckenbiss zum Tierarzt?
Wenn sich die Bissstelle entzündet oder Deine Katze sich auffällig verhält, solltest Du nicht zögern und den Tierarzt aufsuchen. Warnzeichen sind Rötungen, Schwellungen, Eiterbildung oder Knoten an der Einstichstelle. Zeigt Deine Katze zudem Symptome wie Mattigkeit, Fieber oder verändertes Verhalten, kann eine Infektion dahinterstecken – vor allem bei Kitten, älteren Tieren oder chronisch Kranken. Besser, Du stellst Deine Katze einem Tierarzt vor.
📎 Hinweis: Wenn Du Dich nicht traust oder unsicher bist, lasse einen Tierarzt den lästigen Blutsauger entfernen. – Keine Angst, das kostet nicht die Welt! Ist nur ein minimaler Eingriff und Ihr seid ihn los. Falls Du Deine Katze zukünftig im Krankheitsfall absichern möchtest, kannst Du sich versichern. Wie das geht, erfährst Du hier im Überblick zur Katzenversicherung.
Gehe mit Deiner Katze zum Tierarzt, wenn:
• die Bissstelle sich entzündet (Rötung, Eiter, Schwellung)
• Deine Katze sich ungewöhnlich verhält (Mattigkeit, Fieber)
• mehrere Bisse vorhanden sind
• es sich um ein Jungtier, Senior oder chronisch krankes Tier handelt

💡 Gut zu wissen:
Je früher eine Infektion erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln.
Wie gefährlich sind Zecken für Katzen?
Ja – auch wenn Katzen seltener an Zeckenkrankheiten erkranken als Hunde, können die kleinen Blutsauger durchaus gefährlich werden. Beim Saugen übertragen sie Krankheitserreger, darunter Bakterien wie Borrelia, Anaplasma oder Ehrlichia. Diese Erreger bleiben oft unbemerkt, können aber ernsthafte Folgen haben – besonders für junge, alte oder geschwächte Tiere.
Können Katzen von Zecken krank werden?
Auch wenn viele Katzen infizierte Zecken unbeschadet überstehen, besteht ein gewisses Risiko. Erkrankungen wie Borreliose oder Anaplasmose verlaufen bei Katzen oft schleichend – mit unspezifischen Symptomen.
💡 Typische Warnzeichen:
• Fieber
• Antriebslosigkeit
• Appetitlosigkeit
• geschwollene Lymphknoten
• verändertes Verhalten
📎 Lese Tipp: So stärkst Du das Immunsystem Deiner Katze
Welche Krankheiten können Zecken auf Katzen übertragen?
Zecken sind nicht nur lästige Blutsauger – sie können auch Krankheitserreger auf Katzen übertragen. Während viele Infektionen bei Katzen selten sind oder mild verlaufen, gibt es dennoch Erkrankungen, die ernst genommen werden müssen. Zu den wichtigsten zählen:
• Borreliose – ausgelöst durch Borrelia burgdorferi
• Anaplasmose – durch Anaplasma phagocytophilum
• Ehrlichiose – verursacht durch Ehrlichia canis
Auch wenn solche Infektionen bei Katzen insgesamt deutlich seltener auftreten als bei Hunden, können sie – unbehandelt – gesundheitliche Folgen haben. Frühzeitiges Erkennen, tierärztliche Abklärung und ein gutes Immunsystem spielen eine entscheidende Rolle.
Borreliose bei Katzen
Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst – und vor allem durch Zecken übertragen. Bei Katzen tritt die Erkrankung vergleichsweise selten auf, ist aber möglich. Typische Symptome sind Fieber, Lahmheit, Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen oder Mattigkeit – sie zeigen sich oft erst Wochen nach dem Zeckenbiss. Eine sichere Diagnose ist schwierig, da viele Katzen kaum auffällige Anzeichen zeigen. Wird Borreliose vermutet, kann der Tierarzt durch einen Bluttest und entsprechende Behandlung mit Antibiotika eingreifen.

Symptome von Borreliose bei Katzen
Katzen zeigen oft erst Wochen nach dem Zeckenbiss Symptome von Borreliose.
💡 Mögliche Anzeichen:
• Mattigkeit oder ungewöhnliche Müdigkeit
• Fieber
• Lahmheit / Gelenkschmerzen
• Appetitlosigkeit
• Gereiztes Verhalten

❗️ Wichtig:
Viele dieser Symptome sind unspezifisch – ein Bluttest beim Tierarzt ist notwendig zur sicheren Diagnose.
Behandlung von Borreliose bei Katzen
Wird bei einer Katze Borreliose vermutet, ist eine schnelle tierärztliche Behandlung wichtig. Die Standardtherapie besteht meist aus einem mehrwöchigen Antibiotikum, das die Borrelien im Körper bekämpft. Zusätzlich kann der Tierarzt schmerzlindernde oder fiebersenkende Mittel verabreichen, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind. In manchen Fällen bessert sich der Zustand bereits nach wenigen Tagen, manchmal braucht es etwas mehr Geduld.
Die Therapie besteht in der Regel aus:
• mehrwöchiger Gabe eines Antibiotikums
• bei Bedarf: Schmerzmittel oder Fiebersenker
• regelmäßige Verlaufskontrolle
💡 Hinweis: Die Antibiotikagabe darf nicht vorzeitig abgebrochen werden – selbst wenn sich die Katze bereits erholt hat.
Anaplasmose bei Katzen
Anaplasmose wird durch Anaplasma phagocytophilum übertragen, oft durch den Gemeinen Holzbock. Der Erreger befällt bestimmte weiße Blutkörperchen und kann das Immunsystem schwächen. Bei Katzen verläuft die Erkrankung meist mild, kann aber auch ernste Symptome auslösen: Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit oder vergrößerte Lymphknoten. Die Diagnose erfolgt durch einen Bluttest beim Tierarzt. Wird die Infektion früh erkannt, lässt sie sich in der Regel gut mit Antibiotika behandeln.

Symptome von Anaplasmose bei Katzen
Die Symptome einer Anaplasmose sind oft unspezifisch und ähneln anderen Infektionen. Manche Katzen zeigen kaum Auffälligkeiten – andere entwickeln deutliche Krankheitszeichen. Typische Anzeichen sind:
• Fieber
• Abgeschlagenheit
• Appetitmangel
• gereiztes Verhalten
• geschwollene Lymphknoten (selten)

📎 Hinweis: Viele Katzen zeigen kaum Symptome – bei Verdacht hilft ein Blutbild weiter.
Behandlung von Anaplasmose bei Katzen
Die Behandlung erfolgt in der Regel mit einem geeigneten Antibiotikum, das die Bakterien gezielt bekämpft. Meist wird Doxycyclin über mehrere Wochen verabreicht. Die Therapie ist in vielen Fällen erfolgreich – vorausgesetzt, die Erkrankung wird rechtzeitig erkannt. Zusätzlich kann der Tierarzt begleitend fiebersenkende oder immunstärkende Mittel einsetzen. Wichtig ist auch hier: Die Antibiotikagabe sollte konsequent abgeschlossen werden, auch wenn sich die Katze schon besser fühlt.
Behandelt wird mit:
• einem geeigneten Antibiotikum (z. B. Doxycyclin)
• ggf. unterstützender Therapie zur Stärkung des Immunsystems
• Kontrolle der Blutwerte
Ehrlichiose bei Katzen
In Europa selten, aber möglich – vor allem nach Reisen oder bei importierten Tieren. Erreger: Ehrlichia canis, übertragen durch die Braune Hundezecke. Mögliche Symptome sind Fieber, Gewichtsverlust, Nasenbluten, Appetitmangel oder allgemeine Schwäche. In einigen Fällen kann es zu Störungen der Blutgerinnung kommen.
Die Diagnose erfolgt über einen Bluttest. Wird die Ehrlichiose früh erkannt, lässt sie sich mit Antibiotika meist gut behandeln. Auch hier gilt: Je früher die Infektion entdeckt wird, desto besser stehen die Chancen auf vollständige Genesung.

Mögliche Symptome:
• Fieber
• Nasenbluten
• Gewichtsverlust
• Störungen der Blutgerinnung
• Apathie
💡 Diagnose und Therapie: über Bluttest + Antibiotika, ggf. ergänzende Medikamente
Sind Zecken bei Katzen für den Menschen gefährlich?
Nicht direkt – aber indirekt: Eine Zecke, die noch nicht festgesaugt ist, kann beim Streicheln auf den Menschen überwandern. Die Katze selbst überträgt keine Krankheitserreger auf den Menschen. Aber: Eine Zecke, die noch nicht festgesaugt ist, sich aber im Fell befindet, kann auf einen neuen Wirt wechseln. Auch beim Entfernen oder Entsorgen einer Zecke besteht ein gewisses Risiko – etwa, wenn sie gequetscht wird oder mit bloßen Fingern berührt wird.

❗️ Wichtig für Deinen Schutz:
• Zecken mit Werkzeug entfernen, nicht mit Fingern
• Nach dem Entfernen: gründlich Hände waschen
• Zecken sicher entsorgen (z. B. in Alkohol oder geschlossener Dose)
Katze vor Zecken schützen
Ein Zeckenbiss lässt sich nicht immer verhindern – aber mit der richtigen Vorsorge kannst Du das Risiko für Deine Katze deutlich senken. Neben dem täglichen Absuchen spielen auch Zeckenschutzmittel eine wichtige Rolle. Und es kommt auf den Lebensstil Deiner Katze an: Ist sie Freigängerin, wohnst Du in einem Risikogebiet, gibt es viele Wildtiere in der Umgebung? Je nach Situation stehen Dir verschiedene Möglichkeiten und Mittel zur Verfügung. Auch in der Umgebung kannst Du einiges tun, um Zecken fernzuhalten.
💡 Wichtig zu wissen: Nicht jedes Mittel ist für Katzen geeignet – was bei Hunden hilft, kann für Katzen sogar gefährlich sein.
Welche Mittel gegen Zecken bei Katzen gibt es?
Gegen Zecken bei Katzen gibt es verschiedene Mittel – sowohl natürliche als auch medizinische Präparate.

Gängige Zeckenschutzmittel für Katzen:
❗️ Vorsicht bei ätherischen Ölen oder Permethrin haltigen Mitteln – viele davon sind für Katzen giftig!
→ Im Zweifel: immer beim Tierarzt nachfragen.
Ist ein Zeckenhalsband bei Katzen sinnvoll?
Zeckenhalsbänder sind für Katzen nur eingeschränkt empfehlenswert – vor allem wegen möglicher Risiken. Einige Halsbänder enthalten Wirkstoffe, die zwar gegen Zecken wirken, für Katzen aber problematisch sein können – besonders, wenn sie auf der Haut reiben oder verschluckt werden. Außerdem besteht bei Freigänger Katzen die Gefahr, dass sich das Halsband irgendwo verfängt. Deshalb solltest Du nur spezielle Sicherheits-Halsbänder verwenden, die sich bei starkem Zug öffnen.
Zeckenhalsbänder gelten bei Katzen als problematisch:
• Viele enthalten für Katzen unverträgliche Wirkstoffe
• Verletzungsgefahr: Hängenbleiben beim Klettern
• Risiko bei oraler Aufnahme durch Lecken oder Kauen
👉 Alternative: Wenn überhaupt, nur Sicherheits-Halsbänder mit Sollbruchstelle verwenden – besser jedoch: auf Spot-ons oder Sprays setzen.
Natürliche Mittel zum Zeckenschutz bei Katzen
Natürliche Mittel wie Kokosöl, Schwarzkümmel oder Neemöl gelten als sanfte Alternativen zum chemischen Zeckenschutz. Einige Inhaltsstoffe – etwa Laurinsäure im Kokosöl – sollen Zecken abschrecken. Allerdings ist die Wirkung wissenschaftlich nicht eindeutig belegt und oft nur von kurzer Dauer.
Wichtig zu wissen: Manche Katzen reagieren empfindlich auf ätherische Öle oder bestimmte Pflanzenstoffe. Vor allem bei reinen Ölmischungen oder DIY-Rezepten solltest Du vorsichtig sein.
🌿 Natürliche Alternativen – was ist dran?
• Kokosöl (Laurinsäure): kann Zecken abschrecken – Wirkung oft nur kurzzeitig
• Neemöl: mögliches Naturmittel, aber nicht für alle Katzen verträglich
• Schwarzkümmelöl: umstritten – kann in größeren Mengen schädlich sein
💡 Wichtig: Natürliche Mittel sind keine vollwertige Alternative zu getesteten Präparaten – allenfalls eine sanfte Ergänzung bei geringer Zeckenbelastung.
Katze mit Hausmitteln vor Zecken schützen – geht das?
Viele Halter:innen möchten ihre Katze möglichst sanft vor Zecken schützen – etwa mit Hausmitteln wie Apfelessig, Lavendel oder Kokosöl. Die Idee dahinter: bestimmte Gerüche oder Inhaltsstoffe sollen Zecken abschrecken. Doch die Wirkung solcher Mittel ist wissenschaftlich kaum belegt – und bei Katzen ist Vorsicht geboten: Ätherische Öle oder stark riechende Substanzen können die sensiblen Tiere reizen oder sogar gesundheitlich belasten.
Hausmittel wie Apfelessig, Lavendelöl oder DIY-Sprays werden oft empfohlen – aber:
❌ Ihre Wirkung ist wissenschaftlich nicht belegt
⚠ Viele Katzen reagieren empfindlich auf starke Gerüche oder ätherische Öle
🛑 Einige Hausmittel können sogar gefährlich sein (z. B. Teebaumöl)
Fazit: Hausmittel allenfalls als Begleitmaßnahme in Absprache mit dem Tierarzt – nie als alleiniger Schutz!
Wie kann man Babykatzen vor Zecken schützen?
Babykatzen sind besonders empfindlich – auch beim Thema Zeckenschutz. Viele handelsübliche Präparate sind für junge Kätzchen unter 8 bis 10 Wochen nicht geeignet, da ihr Stoffwechsel noch nicht ausgereift ist. In den ersten Lebenswochen ist deshalb vor allem Vorsicht geboten: Kontrolliere das Fell regelmäßig – besonders an Kopf, Hals, Ohren und Pfoten. Entferne Zecken bei Bedarf mit einem geeigneten Werkzeug – vorsichtig und ohne Druck. Für junge Freigänger oder in Hochrisikogebieten kann der Tierarzt ein altersgerechtes Mittel empfehlen. Verzichte auf Hausmittel oder DIY-Rezepte – Kitten reagieren besonders empfindlich auf ätherische Öle oder bestimmte Pflanzenstoffe.

🐱 Besonders wichtig bei Kitten: Ihr Stoffwechsel ist noch nicht ausgereift – viele Mittel sind ungeeignet.
Das kannst Du tun:
• Fell regelmäßig kontrollieren – besonders an Ohren, Kopf und Pfoten
• Zecken mit passendem Werkzeug vorsichtig entfernen
• Keine Hausmittel verwenden!
• Tierärztliche Beratung einholen: Es gibt altersgerechte Präparate für junge Tiere
📎 Weiterführender Beitrag: Tipps für Babykatzen und Kitten


Wichtiger Hinweis:
Dieser Blog-Artikel dient ausschließlich der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Tierarzt. Wenn Deine Katze Symptome zeigt, ist es wichtig, dass Du eine tierärztliche Praxis aufsuchst. Nur dort kann eine fundierte Diagnose gestellt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werde
- Koch H & Pfister K(2022): Zecken als Krankheitsüberträger bei Katzen. In: Parasiten bei Hauskatzen. Journal für Kleintierpraxis, 64(1), 12–20. DOI: 10.1055/a-1687-2342 Hinweis: Dieser Fachartikel ist nur über medizinische Datenbanken oder Fachzugänge abrufbar. Die wesentlichen Aussagen (z. B. zu häufigen Zeckenarten) finden sich auch in frei zugänglichen Quellen wie ESCCAP oder Vetmeduni Wien.
- ESCCAP Deutschland (2023): Zecken bei der Katze. European Scientific Counsel Companion Animal Parasites. Abgerufen am 30. Mai 2025 von: https://www.esccap.de/parasiten/zecken/zecken-bei-der-katze/
- Vetline.de (2019): Infektion mit Anaplasma phagocytophilum bei Katzen – feline granulozytäre Anaplasmose. Abgerufen am 30. Mai 2025 von https://www.vetline.de/infektion-mit-anaplasma-phagocytophilum-bei-einer-katze/
- TiHo Hannover eLib (2024): Probst, J. (2024): Jahreszeitliche Dynamik der Zeckenaktivität sowie Exposition von Hunden und Katzen gegenüber Zecken und zeckenübertragenen Pathogenen. Inaugural-Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover. PDF abgerufen am 6. Juni 2025 von: https://elib.tiho-hannover.de/servlets/MCRFileNodeServlet/tiho_derivate_00002784/Druckversion_Probst_final_18.05.2024.pdf
- European Advisory Board on Cat Diseases (ABCD) (2022): Guideline for Anaplasma, Ehrlichia and Rickettsia Infections in Cats. Abgerufen am 30. Mai 2025 von:
https://www.abcdcatsvets.org/guideline-for-anaplasma-ehrlichia-rickettsia-infections/
- ESCCAP Deutschland (2020): Alternative Mittel gegen Zecken und Flöhe – ein unterschätztes Risiko für Katze und Hund. Abgerufen am 6. Juni 2025 von: https://www.esccap.de/alternative-mittel-gegen-zecken-und-floehe-ein-unterschaetztes-risiko-fuer-katze-und-hund/
Häufig gestellte Fragen zu Zecken bei Katzen
Entferne die Zecken schnellstmöglich mit einem geeigneten Werkzeug. Kontrolliere täglich das Fell – besonders nach dem Freigang. Wenn Du unsicher bist oder die Haut bereits gerötet ist, solltest Du zum Tierarzt gehen.
Freigänger kommen oft mit Zecken in Kontakt – besonders in hohem Gras, Gärten oder an Waldrändern. Katzen mit geschwächtem Immunsystem oder ohne wirksamen Schutz sind besonders gefährdet.
Streiche mit den Fingern gegen den Fellstrich – besonders an Kopf, Hals, Ohren, Achseln und zwischen den Zehen. Dort verstecken sich Zecken am liebsten. Finde und entferne sie möglichst frühzeitig.
Verwende eine Zeckenzange oder einen Zeckenhaken. Setze dicht an der Haut an, ziehe die Zecke vorsichtig gerade heraus – ohne zu drehen. Wichtig: Nicht quetschen oder Öle verwenden!
Nicht unbedingt – aber Zecken sind im langen Fell schwerer zu entdecken. Deshalb ist bei Langhaarkatzen besonders gründliches Absuchen wichtig.
Wenn die Stelle anschwillt, eitert oder Deine Katze sich verändert verhält (z. B. matt oder gereizt), ist ein Tierarztbesuch ratsam. Auch bei jungen, alten oder kranken Tieren lieber einmal mehr kontrollieren lassen.
Eine einfache Entfernung kostet etwa 20 bis 40 Euro. Bei Komplikationen (Entzündung, Infektion, Medikamente) können bis zu 150 Euro anfallen.
Symptome sind oft unspezifisch: Fieber, Appetitlosigkeit, Lahmheit, Mattigkeit. Bei Verdacht sollte ein Tierarzt eine Blutuntersuchung machen.
Nein. Eine Zeckenimpfung ist bei Katzen bislang nicht verfügbar. Schutz erfolgt durch Vorsorge, Absuchen und passende Präparate.
Wenn Du viel in der Natur unterwegs bist (v. a. in FSME-Risikogebieten), kann eine Impfung gegen FSME für Dich sinnvoll sein – sprich mit Deinem Hausarzt.
Ja – zumindest, wenn sie noch nicht festgesaugt sind. Zecken können beim Streicheln auf Dich überkrabbeln. Deshalb ist regelmäßiges Absuchen wichtig – auch für Deinen Schutz.
Ein 100%iger Schutz ist kaum möglich. Aber: Zeckenschutzpräparate, tägliches Absuchen und gepflegter Garten (z. B. gemähter Rasen, keine Laubhaufen) reduzieren das Risiko deutlich.
Sie saugen sich voll, geben Krankheitserreger ab und können Hautprobleme verursachen. Außerdem steigt das Risiko für Borreliose, Anaplasmose oder Ehrlichiose.
In der Regel stößt der Körper kleine Fremdkörper wie einen Zeckenkopf von selbst wieder ab. Beobachte aber die Stelle, da sich manchmal eine Entzündung entwickeln kann.
Spot-ons oder Tabletten vom Tierarzt bieten zuverlässigen Schutz. Natürliche Mittel wie Kokosöl können ergänzen, ersetzen aber keine tierärztlich geprüfte Vorsorge.
Kokosöl enthält Laurinsäure, die Zecken abschrecken kann. Der Effekt ist meist nur kurzfristig. Bei starkem Zeckenaufkommen reicht Kokosöl allein aber nicht aus.