Von wegen „Samtpfote“ – die possierlichen Fellnasen können auch anders! Das merken Katzenhalter spätestens dann, wenn ihr Lieblingssessel toupiert wurde. Katzen richten sich „ihr Zuhause“ eben konsequent selbst ein – und her. Wer einen Bonsai-Tiger in der guten Stube beherbergt, sieht sich deshalb oft mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert. Du wolltest Dir gerade ein paar schicke Designer-Möbel anschaffen und neu tapezieren.

– Warte damit lieber noch ein Weilchen, bis Du wieder Single bist, denn Sofas, Holzmöbel und Tapeten sind die „Kratz-Opfer“ N°1.

Aber was steckt eigentlich dahinter?

Warum kratzen Katzen an allem herum? Und – kann man vorbeugend etwas dagegen unternehmen?

Warum kratzen Katzen?

Kratzen als Verteidigung

Die Krallen sind mit die wichtigsten „Werkzeuge“ einer Katze. Ohne funktionstüchtige Krallen kann eine Katze keine Beute machen; sie braucht sie zum Fangen und Festhalten der Beute, aber auch zum Klettern und Springen. Eine Katze mit stumpfen Krallen könnte sich nicht verteidigen und wäre in Revierkämpfen ihren Artgenossen hoffnungslos unterlegen.

Katzen sind stets darauf bedacht, ihr Territorium zu schützen. Das Revier ist wichtig, denn es versorgt sie mit Nahrung. Deshalb verteidigt eine Katze ihr Revier – wenn es sein muss auch mit vollem Körpereinsatz! Wer sich nicht durchsetzt und einen Kampf verliert, muss sich ein neues Revier suchen.

Nicht kastrierte Kater gehen dabei aggressiver als kastrierte Kater oder Katzen vor. Wer der „King“ ist, wird in ritualisierten Kämpfen entschieden. Da ist viel Show dabei – so ähnlich wie beim Wrestling – im Grunde geht es darum, den Gegner einzuschüchtern und zu beeindrucken, aber nicht ernsthaft zu verletzen. Wenn ein „Neuer“ ins Revier kommt oder die Kater erwachsen werden, kommt es oft zu schweren Auseinandersetzungen, die die Rangordnung festlegen sollen; wenn diese festgelegt ist, sind Kämpfe in der Regel nur noch selten.

Kratzen als Spiel

Spielen macht Spaß und ist wichtig für Katzen: Hier wird der Körper und das Sozialverhalten trainiert, Katzen lernen die Bewegungsabläufe, die nötig sind, um erfolgreich bei der Jagd sein; und sie bekommen Manieren beigebracht – denn sie lernen, dass Signale eindeutig sein müssen, um von den Artgenossen verstanden zu werden. Durch die Übertreibung beim Spiel ist jeder Katze klar: „Hey, das ist ein Spiel, kapiert?“ und kann so vom Gegenüber richtig gedeutet werden.

Aber warum schießen Katzen manchmal über das Ziel hinaus?

Gerade junge Katzen sind manchmal so außer Rand und Band, dass sie kratzen und beißen: da wird im Eifer des Gefechts schon mal mit den Vorderpfoten geklammert und herzhaft gekratzt. Im Umgang mit Katzenkumpeln ist das ja auch durchaus in Ordnung – die können das richtig einordnen und gegebenenfalls gleich mit einer Attacke antworten – aber der Katzenalter sieht darin meistens einen unfreundlichen Akt.

Kratzen aus Langeweile

Katzen leben zwar mit uns zusammen und haben im Laufe der Jahrhunderte perfekt an uns und unser Leben angepasst. Wir sollten aber niemals vergessen, dass sie Tiere mit ureigenen, natürlichen Instinkten bleiben, die sie ausleben wollen – ja müssen!

Wie ihre „wilden“, nicht domestizierten Ahnen haben alle Katzen einen Jagdinstinkt. Je nach Rasse zwar verschieden ausgeprägt – Perserkatzen sind eher ruhige Zeitgenossen, Burma, Abessinier oder Siam sind aktiver. Besonders Wohnungskatzen brauchen täglich Spielstunden und ausreichend Beschäftigung. Das ist mindestens genauso wichtig wie artgerechtes Futter und Hygiene: Sie wollen „Beute“ machen – genauso wie ihre Kollegen, die als Freigänger draußen ihren Jagdinstinkt ganz natürlich ausleben können. Wenn eine Katze allein gehalten wird und keinen Kumpel zum Raufen hat, kann es deshalb passieren, dass menschliche Körperteile oder die Wohnungseinrichtung ´dran glauben müssen.

Darum kratzen Katzen an Türen, Sofa und Möbel

Zu wenig Kratzmöglichkeiten 

Alles haben wir unseren Katzen abgenommen – sie müssen nicht mehr jagen, um an Futter zu kommen, wir sorgen dafür, dass sie eine hygienisch einwandfreie Katzentoilette vorfinden, um ihr „Geschäft“ zu verrichten – und wir suchen sogar Artgenossen für sie aus, damit sie einen Spielkameraden haben.

Aber ihre Instinkte sind nach wie vor vorhanden – die können – und wollen – wir ja eigentlich auch nicht abstellen – das ist ja gerade der Reiz, dass sich ein „wildes Tier“ so zähmen lässt und seine Zuneigung mit uns teilt.

Beutefangen, Kämpfen und Flüchten – der Spaß an Bewegung, das ist aber der Motor, der nicht nur den Körper fit hält, sondern auch dafür sorgt, dass eine Katze gefordert wird und Lebensfreude empfindet. Die überschüssige Spannung muss aus dem Körper – aber was ist, wenn sie das nicht kann? Dann sucht sie sich ein Ventil. Da heutzutage in den wenigsten Wohnräumen Bäume wachsen, muss herhalten, was im Wohnraum alternativ zur Verfügung steht.

Kratzen als Reviermarkierung 

Die Krallen sind mit die wichtigsten „Werkzeuge“ einer Katze. Ohne funktionstüchtige Krallen kann eine Katze keine Beute machen; sie braucht sie zum Fangen und Festhalten der Beute, aber auch zum Klettern und Springen. Eine Katze mit stumpfen Krallen könnte sich nicht verteidigen und wäre in Revierkämpfen ihren Artgenossen hoffnungslos unterlegen.

Katzen markieren aber auch, indem sie ihren Kopf an Gegenständen oder ihren Menschen reiben. Streicht eine Katze zur Begrüßung um die Beine, tauscht sie mit ihrem Menschen Gerüche aus; das schafft Gemeinsamkeit und Besitzanspruch.

Für die „Markierungsarbeiten“ müssen ansonsten vor allem Bäume herhalten: die raue Rinde bietet genug Widerstand und ist deshalb der optimale Träger für die Duftstoffe; gleichzeitig werden die Krallen gepflegt und geschärft, denn das abgenutzte Horngewebe – die leeren Krallenhüllen – werden so einfach an der Baumrinde abgeschabt. Die Baumrinde wird von den Katzen also wie eine Art große Nagelfeile benutzt!

Kratzen als Körperpflege

Alle Katze legen gesteigerten Wert auf eine ausgiebige Körperpflege: Immerhin verbringen sie täglich fast vier Stunden damit!

Und dabei kommen auch die Krallen nicht zu kurz: Während wir Menschen unsere Nägel nur in bestimmten Intervallen schneiden müssen, werden die 18 Katzenkrallen bei Katzenwäsche täglich akribisch mitgeputzt: dafür wird die Pfote gespreizt, Krallen ausgefahren und sogar penibel der Zwischenraum zwischen den Zehen gesäubert.

Die Krallen der Vorderpfoten werden dabei durch Kratzen, die der Hinterpfoten mit Zähnen und Zunge gepflegt. Beim Wetzen der Krallen an einer rauen Oberfläche werden die alten, abgestorbenen Krallenhüllen abgestreift.

Kratzen abgewöhnen

Katzen das Kratzen abtrainieren

Biete Deiner Katze attraktive Kratzstellen an – am besten so viele wie möglich – mindestens aber 1-2 pro Wohnraum. Der Handel bietet eine unendliche Vielfalt an unterschiedlichem Equipment für das uneingeschränkte Kratzvergnügen:

Kratzbaum: Am besten einen Kratzbaum aus Naturmaterialien – zum Beispiel schadstofffreiem Holz – wählen. Die überzeugen nicht nur durch hochwertige Verarbeitung und Materialien ohne Chemie, sondern tun auch der Katze gut. Zugegeben – in der Anschaffung sind sie etwas teurer, aber es zahlt sich auf Dauer aus, in einen soliden Baum zu investieren.

Kratztonne: Katzenkratztonnen gibt es mit Höhleneingängen und gepolsterten Liegeflächen im Inneren. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Der robuste Strukturstoff ist perfekt zum Krallenwetzen und die Höhlen bieten kuschelige Rückzugsmöglichkeiten: ein neuer Lieblingsort für Deinen Stubentiger!

Extra-Tipp: Designer-Kratzmöbel: Wer dem Interieur eine besondere Note geben will, hat auch die Möglichkeit, seinen Wohnraum mit individuellen Katzenmöbeln zu gestalten. Das wertet nicht nur den Raum auf, sondern macht auch der Katze und dem Betrachter Spaß!

Tägliches Training: Je früher, desto besser 

Am besten postierst Du die neuen Kratzmöbel da, wo Deine Katze sich am liebsten aufhält – also in der Nähe ihrer Lieblingsplätze. Da Katzen von Natur aus neugierig sind, wird sie das neue „Ding“ von ganz alleine inspizieren und erkunden.

Falls sie kein Interesse vorschützt, kann Dir auch der Nachahmungstrieb zur Hilfe kommen: kratz´ Du mal zuerst beherzt am Katzenbaum – wirst sehen – sie kommt und markiert nach Dir! (Oder sie wundert sich schlichtweg über Dein seltsames Verhalten – ihre Aufmerksamkeit ist Dir in jedem Fall sicher!)

Früh übt sich: Gewöhne schon die Kitten daran, sich der „ordentlichen“ Kratzmöglichkeiten zu bedienen, dann geht das von klein auf in Fleisch und Blut über.

Die Katze loben statt bestrafen

Und wenn´s dann doch passiert…

Merke: die Katze macht das nicht, um Dich zu ärgern! 

  • Sorge sanft, aber bestimmt dafür, dass Deine Katze spürt, dass das „Fehlkratzen“ verboten ist: ein deutliches „Nein“ gehört dazu. Setze die Katze weg von der „verbotenen“ Stelle hin zum Kratzbaum, lobe sie und gib´ ihr ein Leckerli, wenn sie dort anfängt zu kratzen. Das alles sollte zeitnah passieren.
  • Keine Dragoner-Maßnahmen: Vermeide es, Deine Katze zu beschimpfen und anzuschreien oder mit Wasser zu bespritzen. Es bringt auch nichts, die Katze nach der „Tat“ mit Missgunst oder beleidigtem Nichtbeachten strafen zu wollen: das sind menschliche Eigenarten, die die Katze nicht einordnen kann, vor allem, wenn sie zeitlich zu weit auseinanderliegen.
  • Mit negativen Maßnahmen wirst Du die Katze zwar erschrecken, das kann aber auch die Beziehung zu Dir empfindlich stören: Loben ist effektiver, verbindet Euch zwei noch mehr und wird die Katze dazu bringen, das gewünschte, für sie angenehm besetzte Verhalten, zu wiederholen.
  • Habe Geduld! Katzen haben ihren eigenen Kopf und können stur sein.  Gib´ nicht auf – ansonsten hast Du womöglich nicht nur Schäden wegen fehlgeleiteter Kratzattacken, sondern auch noch ein Dominanzproblem.
  • Wenn alle erzieherischen Maßnahmen ins Leere laufen: beobachte Deine Katze ganz genau. Achte auf ihre Köpersprache, wann und wo sie kratzt. Hat sich in ihrem Zuhause etwas verändert? Sind neue Bewohner dazu gekommen? Ist der Katze langweilig? – Untersuche genau, was ihr fehlen könnte und versuche das abzustellen.

Wenn die Katze alleine zu Hause ist 

Vertrauen ist gut, Schutzmaßnahmen sind besser: Du kannst den „Kratzer“ nicht rund um die Uhr bewachen. Falls Du um Deine Möbel bangst, wenn Du nicht zuhause bist, treffe Vorsichtsmaßnahmen:

  1. Möbel mit Gegenständen belegen, die Lärm erzeugen und deren Oberfläche glatt und nicht rau ist – also nicht zum Kratzen einlädt: z. B. Alufolie, Rettungsfolie oder Malerkrepp.

  2. Auf den Möbeln leere Dosen oder Blechspielzeug platzieren, die bei Berührung aktiv werden und lärmen.

  3. Ablenkung ist (oft) alles: Biete der Katze eine interessante Alternative, der sie nicht widerstehen kann: platziere eine attraktive Kratzvariante neben den Möbeln, die latent gefährdet sind oder  lenke die Katze mit einem Spielzeug ab, das sie noch nicht kennt (Du musst dafür nicht ständig neues Spielzeug anschaffen – mit etwas Phantasie kannst Du die Katze mit ganz einfachen Dingen immer wieder überraschen). Es reicht beispielsweise schon ein leerer Karton mit – noch!- unbekanntem Inhalte, den die Katze über verschiedene Öffnungen erkunden kann. So lenkst Du die Katze ganz spielerisch ab.

  4. Solche Kartons kannst Du auch mit Dingen füllen, die Krach machen und auf den Möbeln positionieren. Wenn diese ´runterfallen, wird ebenfalls Lärm erzeugt, der die Katze erschreckt und von den Möbeln fernhält.

  5. Der einfachste Weg: verschließe das Zimmer, zu dem der „Gefährder“ keinen Zutritt haben soll – aber Achtung! Manche Katzen sind sehr wohl in der Lage, Türen zu öffnen! – Also am besten immer abschließen – dann gehst Du auf Nummer sicher!

  6. Gerüche, um Katzen abzuschrecken: Katzen sind sehr geruchsempfindlich und mögen bestimmte Düfte nicht. Dazu gehören natürliche Düfte wie Thymian, Lavendel und Zitrone. Postiere einfach Zitronenschalen, Thymian oder Lavendel in kleinen Schälchen in der Nähe der Stellen, die von der Katze heimgesucht werden könnten. Du kannst auch Lavendel- oder Zitronenduft (gibt´s auch als Stoffauffrischer) auf den Teppich sprühen, auf denen die Möbel stehen.

  7. Wenn es Dich nicht stört, kannst Du auch auf Abwehrmittel einsetzen, die den Duft der Fäkalien von anderen Tieren (zum Beispiel Füchsen) zur Abschreckung nutzen. 

Die richtige Wahl der Möbel 

Du weißt jetzt, dass Katzen raue Oberflächen bevorzugen, die beim Kratzen Widerstand bieten (z.B. Baumrinde). Wenn Du Dir ein neues Sofa anschaffst, suche eines aus, dass eine möglichst glatte Oberfläche hat und dem Kratzen so keine „Angriffsfläche“ bietet.

Grobe Stoffe, die ja nageblich so wiederstandfähig sind – sind also passé! Nimm´ lieber eine Couch mit ganz glattem, weichem Stoff, Leder oder Kunstleder.

Wenn Du nicht möchtest, dass Deine Katze gleich von Deinen neuen Möbeln Besitz ergreift, besorge ihr doch ihr eigenes Möbel! – Das gehört nur ihr – genauso wie Deine Couch Dir vorbehalten ist. Versetze Dich in Deine Katze: das sind „Höhlenforscher“! Überrasche sie am besten mit einem Möbel mit Höhle, das zum Klettern einlädt und gleichzeitig exzessiven Kratzattacken standhält – denn ihren neuen Unterschlupf wird Deine Katzen bei Gefallen gehörig markieren: „Meins!“

Ihren Forscherdrang kannst Du steigern, indem Du über den Unterschlupf eine Decke oder ein Laken hängst und nur ein oder zwei Zugänge offenlässt. Drinnen vielleicht noch ein Leckerli oder ihr Lieblingsspielzeug – und fertig ist die Laube!

Kratzen vorbeugen

Manche Katzen kratzen auch aus Langeweile. Besonders, wenn kein Artgenosse zur Verfügung steht und die Katze allein gehalten wird, kann sie sich einsam fühlen. Um Aufmerksamkeit zu erregen, entwickeln Katzen ein beachtliches Repertoire an Verhaltensweisen, um bemerkt zu werden…

Gemeinsame Spiel- und Schmusestunden sind deshalb wichtig. Denn Körper und Seele wollen gepflegt werden – das tut übrigens auch Dir gut und nicht nur Deiner Katze! Die gemeinsamen Rituale festigen außerdem Eure Beziehung. Das Schmusen wird erst richtig perfekt mit einer Katzen-Massage! Genau wie bei uns Menschen regt eine Massage den Stoffwechsel an und löst Verspannungen.

Biete Alternativen: Wohnungskatzen brauchen Katzenspielzeug, um sich fit zu halten. Das Spielzeug immer mal austauschen und variieren – aber aufgepasst – das absolute Lieblingsspielzeug lässt man besser nicht verschwinden – da könnte der Haussegen schnell mal schief hängen!

Und biete der Katze echte Alternativen zum Kratzen an:

Katzenspielzeug kann deiner Samtpfote helfen, sich artgerecht zu Bewegen und sich auszupowern, damit deine Möbel oder andere Dinge nicht daran glauben müssen

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Der richtige Kratzbaum

Ein Kratzbaum ist gut – mehrere Bäume sind besser! Mit Bäumen, die bis zur Decke reichen, sicher fixiert, kannst Du – ergänzt mit Tauen, Töpfen, Körben, Höhlen und Regalen – tolle Erlebnislandschaften für Deine Katze bauen! So ein Arrangement lässt sich natürlich auch auf dem Balkon einrichten: mit einem Netz gesichert ist so ein Spielplatz draußen besonders reizvoll! Von einem Aussichtspunkt aus kann die Mieze relaxed in die Sonne blinzeln, dem Vogelgezwitscher lauschen oder einfach nur die Gerüche in sich aufnehmen…
Da lässt sich herrlich träumen. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man einen Kratzbaum – maßgeschneidert für seinen Stubentiger – auch selbst bauen.

Tipp: Am besten natürliche Materialien wie schadstofffreies Holz, Sisal, unbehandelte Leder und Stoffe verwenden, die den Krallen und Zähnen der Stubentiger problemlos standhalten.

Katze an Kratzbaum gewöhnen 

Endlich – der neue Kratzbaum wartet darauf erobert zu werden – aber wie stelle ich es an, dass meine Katze den neuen Baum auch mag? – Gibt es da einen Trick?

Mit Katzen-Minz-Spray zum Erfolg? 

Egal – ob eine nagelneuer Kratzbaum zum Einsatz kommt oder der alte einem neuen weichen muss –
der Einzug sollte einfühlsam erfolgen: Den alten Baum also nicht einfach sang und klanglos entsorgen, sondern den Baum-Tausch über einen längeren Zeitraum behutsam vorbereiten: erst einmal den neuen neben den alten Kratzbaum stellen und mit ein paar Lieblings-Guzies „schmackhaft“ machen.

Es wird oft geraten, den neuen Baum mit Katzenminze, Baldrian oder ähnlichem zu behandeln – aber Vorsicht! Nicht alle Katzen mögen diese Düfte und „Viel hilft viel“ (ist der Duft erst einmal tief eingezogen, bleibt er für lange Zeit auf Holz oder Sisal erhalten!) kann in diesem Fall eher kontraproduktiv sein! Denn die geruchssensiblen Katzen haben von zu viel Duft schnell die Nase voll und meiden dann das wunderbare neue Katzenmöbel. Wenn Duft, dann auf die dezente Art und Weise: träufele sehr sparsam ein paar Tropfen auf ein Tuch oder ein kleines Kissen und deponiere es beim Kratzbaum.

Am besten verleihst Du dem neuen Baum den individuellen Katzenduft: dafür einfach zart mit einem Tuch über Köpfchen, Flanken, Analbereich streichen und anschließend den Kratzbaum mit dem Tuch bearbeiten – dann riecht der Kratzbaum gleich wohlbekannt!

Übrigens: Katzenminze generell sparsam – am besten nur einmal pro Woche – anbieten, denn auch das Schönste wird alltäglich und langweilig, wenn es dauerhaft zur Verfügung steht!

Kratzbretter als Alternative 

Für die 1 Meter-Katze: Katzen mögen Kratzbretter, da sie sich hier beim Kratzen ganz langmachen können!

Wer die Wahl hat, hat bekanntlich die Qual! Der gut sortierte Fachhandel bietet eine Vielzahl unterschiedlichster Varianten: Für jeden Wohnbereich, Geschmack und Geldbeutel ist da etwas geboten!

  • Kratzbretter: Bevor man ein Kratzbrett kauft, sollte man sich Gedanken machen, wo und wie es zum Einsatz kommen soll.

Der Vorteil: Es gibt feste oder faltbare Kratzbretter, die sich einfach und flexibel montieren lassen. Denn Katzen haben meist verschiedene Stellen, die „bekratzt“ werden: das kann rund um den Rückzugs- oder Fressplatz sein oder auch unter Eckbank und Tisch. Denke immer daran, dass die Katze ihr Revier kennzeichnen will – also wo solltest Du die Bretter am besten aufstellen, um die Reviergrenzen abzudecken?

Das heißt nicht, dass Du den gesamten Wohnbereich mit Kratzbrettern zupflastern sollst! Beobachte Deine Katze und montiere an den markanten Stellen. Katzen lieben wie wir Menschen Abwechslung; ergänze oder tausche nach einiger Zeit mal mit Kratzpappen, Kratztonnen, Kratzspielzeug oder Kratzteppichen aus Naturfasern.

Katzenkrallen schneiden – so wird´s gemacht

Wenn Deine Katze genug Möglichkeiten vorfindet, um ihre Krallen (ab)zuwetzen, brauchst Du ihr nicht die Krallen zu schneiden – auch die abgestorbenen Krallenhüllen knabbern Katzen sich selbst ab – da brauchst Du nicht zu helfen. 

Nur bei älteren Tieren, übergewichtigen oder kranken Tieren, die nicht mehr in der Lage sind, das selbst zu erledigen, solltest Du die Länge der Krallen im Auge behalten, um im Fall der Fälle, kürzen zu können: Dazu einfach ganz leicht auf den Pfotenballen drücken – und schon zeigt Dir Deine Katze die Krallen – aber in aller Freundschaft! 

Aber aufgepasst! Bitte nicht einfach drauflosschnibbeln! Bitte lass´ Dir vom Tierarzt unbedingt vorher zeigen, wie Du Deiner Katze fachgerecht die Krallen kürzt und was für eine Schere Du verwenden solltest. Falls Du unsicher bist oder Bedenken hast, überlasse das lieber dem Tierarzt, dann vermeidest Du Verletzungen und unnötigen Stress.

Warum Krallen schneiden?

Wann ist es Zeit, die Krallen zu kürzen?

Sind die Krallen während dem Laufen oder Ausruhen vollständig eingezogen und nicht zu sehen, sind sie nicht zu lang und stören auch nicht den Bewegungsablauf; sind sie aber ständig zu sehen, können nicht mehr vollständig eingezogen werden – sogar in der Ruhephase – dann ist Zeit zum Kürzen!

Zu lange Krallen behindern die Katze:

  • Die Katze wird in ihrem normalen Bewegungsablauf gestört und eingeschränkt.
  • Die Katze bleibt immer öfter oder ständig hängen (Teppiche, Decken etc.).
  • Du hörst, wenn Deine Katze über einen härteren Untergrund läuft und es „tackert“.

Katzen „Nägel“ schneiden – was brauche ich dazu? 

Man nehme…

  1. Spezielle Krallenschere
  2. Ausreichend Licht
  3. Die Katze
  4. Entschlossenheit
  5. Einen „Katzen-Halter“

Die Krallen bitte niemals mit einem Nagelknipser, einer Nagelschere oder der Küchenschere aus dem Haushalt schneiden! Das ist nichts für Katzenkrallen!

Für die „Katzen-Nagelpflege“ gibt es im gut sortierten Fachhandel spezielle Krallenscheren, die spezifisch geformt sind und die Krallenpflege für Mensch und Tier so bequem wie möglich machen. Diese Krallenscheren schneiden die Katzenkrallen präzise und sauber ab, ohne sie abzubrechen oder zu zersplittern.

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Krallen schneiden bei Katzen – Schritt für Schritt 

Fast alle Krallen sind sehr hell, so kann man gut sehen, wo das „Leben“ anfängt: sprich die Blutgefäße und Nervenbahnen sind gut zu sehen.

Und so geht´s: Katze beherzt, aber ohne Hektik unter den Arm nehmen, Krallen mit Druck auf den Pfotenballen „ausfahren“, Krallenspitzen mit einer speziellen Krallenschere kappen – fertig!

Achtung: Bitte nur die äußerste Spitze der Kralle schneiden – also maximal bis 2 mm vor dem „Leben“ – auf gar keinen Fall tiefer! Sonst verletzt Du das Gewebe.

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Quelle: 
VOL.AT – Vorarlberg Online (2014): So schneide ich meiner Katze die Krallen,  [YouTube-Video.], veröffentlicht am 24.11.2014, https://www.youtube.com/watch?v=PHr8BcCBQxw&feature=youtu.be, 
zugegriffen am 05.03.2018

Fazit

1. Katzen sind keine Menschen Sie leben zwar bei uns und haben sich perfekt an uns angepasst, aber sie sind Tiere und sollten das auch sein dürfen. Und Tiere folgen nun einmal ihren Instinkten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

2. Natur macht Sinn In der Natur hat alles ein System, eine logischen Ordnung – nichts ist dem Zufall überlassen. Und das klappt auch noch perfekt! Alles hat also einen tieferen Sinn. Leider sehen wir diesen Sinn nicht oder er passt nicht so ganz in unsere moderne Welt.

3. Sofas kann man kaufen – Katzen-Liebe nicht (Über)lebenskünstler mitten unter uns: Wir alle haben immer weniger Kontakt zur Natur, finden ihn aber bei unseren Katzen: sie leben uns vor wie es geht, nämlich entschleunigt: Und dieses Coaching gibt es jeden Tag gratis!

Also bleib locker und schaffe Dir lieber noch eine Katze an – und kein Sofa!