Menschen, die des Öfteren umziehen möchten oder müssen, sollten – falls sie sich für eine Katze als Haustier entscheiden – eine reine Wohnungskatze wählen.
Katzen mögen nämlich grundsätzlich keinen Ortswechsel. Häufig kehren Freigängerkatzen zu ihrem ursprünglich angestammten Revier zurück, auch wenn dieses etliche Kilometer entfernt vom neuen Zuhause liegt.
Damit sich eine Katze gut im neuen Heim einlebt, darf man sie in den ersten vier Wochen oder noch länger nicht nach draußen lassen – ein Umstand, den eine reine Freigängerkatze kaum erträgt. Es ist jedoch eine regelrechte Qual für das Tier, wenn sie als bis dato freiheitsliebende und abenteuerlustige Katze plötzlich ausschließlich in der Wohnung gehalten wird.
Die Entscheidung ob Du Deine Katze oder Katzen ausschließlich in der Wohnung hältst oder ihnen die Möglichkeit schenkst, nach draußen zu gehen, ist natürlich erst einmal von Deiner Wohnungssituation abhängig. In den seltensten Fällen schafft es eine Katze ohne fremde Hilfe, nach Belieben vom oberen Stockwerk nach draußen zu gelangen! Es sei denn, an das Haus wird eine Katzenleiter angebaut.
Wenn Du aber glücklicher Besitzer eines ausreichend großen Gartens bist und nicht direkt neben einer sehr befahrenen Straße lebst, ist es für eine Katze wunderbar, den Garten mitnutzen zu dürfen. Allerdings musst Du dann in der Regel in Kauf nehmen, dass sich die Tierwelt (Vögel, Eidechsen, Libellen, Schmetterlinge) in erheblichem Maße reduzieren wird. Denn Katzen sind nun einmal von Natur aus Raubtiere und begeisterte Jäger und dieses Verhalten kann man ihnen nicht aberziehen.
Es will wohl überlegt sein, bevor man eine Katze, die sich bisher nur drinnen aufgehalten hat, plötzlich nach draußen lässt. Findet eine Wohnungskatze nämlich am Leben im Freien Gefallen, ist diese Tatsache unumkehrbar. Das einmal gewährte Recht wird sie dauerhaft einfordern. Draußen drohen ihr jedoch Gefahren, mit denen sie in ihrem bisherigen Leben nicht konfrontiert war.
Der Verkehr ist sicherlich eine der größten. Katzen haben nämlich bei ihren Ausflügen einen erstaunlichen Radius und selbst wenn sie die Straße vor der Haustüre ohne Risiko überqueren ist nicht sicher, ob sie sich nicht zu nahe an die Bundesstraße wagen. Im Wald sind mancherorts Jäger durchaus bereit, streunende Katzen zu schießen. Oder große Hunde, die nicht an der Leine sind, machen Jagd. Katzenhasser, die vergiftetes Futter auslegen, gibt es leider auch oder sogar Katzenjäger, die die Tiere an Labore verkaufen.
Kaum zu glauben: Aber auch Katzen verirren sich gelegentlich. Und schließen sich dann womöglich einem neuen Haushalt an und sind dann für immer verschwunden. Dabei ist es die quälende Ungewissheit über ihren Verbleib, der sehr schlimm sein kann.
Für die Katzenhaltung in der Großstadt gilt gleichfalls, dass der reinen Wohnungskatze der Vorzug zu geben ist. Die Gefahren durch Verkehr, Menschen etc. sind für die Haltung einer Freigängerkatze in diesem Lebensraum kaum kalkulierbar.
Tipp: Eine Freigänger Katze sollte auf jeden Fall gechippt oder tätowiert und bei einer entsprechenden Organisation (z. B. Tasso) registriert werden.
Es bleibt dabei: Katzen sind von Haus aus Raubtiere. Das heißt, wenn sie ausschließlich im Hausinnern leben, langweilen sie sich schnell. Das kann dazu führen, dass sie unangenehme Angewohnheiten entwickeln, aus lauter Überdruss Möbel verkratzen oder schlimmstenfalls unrein werden Man muss ihnen also eine Umgebung schaffen, die ihre Sinne anregt und gleichzeitig sicher ist. Auch die Zeit, die man ihnen widmen sollte, ist nicht zu unterschätzen. Zumal Katzen nachtaktiv sind und häufig dann aufdrehen, wenn Du nach einem langen Arbeitstag gerne in Dein Bett gehen möchtest.
Tipp: Neben einem zweiten Stubentiger sorgen Katzenspiele wie sogenannte Fummelbretter bei denen sich die Katzen ihr Fressen ein bisschen erarbeiten müssen, Katzentunnels, raschelnde Kartons und Papiertüten für kostengünstige Abwechslung. Und fest eingeplante Zeiten in denen Du Dich intensiv mit der Katze beschäftigst.